Fortnite-Gewinner David "aqua" Wang

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E-Sport: Das sind die beliebtesten Games

Computerspielen ist in den letzten Wochen zum Volkssport geworden. Sogar die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt im Zuge der Corona-Krise zum Griff zum Controller. Besonders Online-Games würden Menschen verbinden, ohne dass sie das Haus verlassen müssten, heißt es von Seiten der WHO und neben den klassischen Spielen sieht man einen deutlichen Trend in der Kategorie E-Sports.

Viele Menschen auf der ganzen Welt dürften den Rat der WHO befolgen. Alleine die beliebten Online-Spieleplattform Steam verzeichnet nach eignen Angaben täglich neue Rekorde. Aktuell spielen rund 24 Mio. Spieler gleichzeitig nur auf deren Servern und wenn man sich die Games dazu anschaut - auf den Top 3 Plätzen - E-Sport Titel - „Counterstrike“, „Dota 2“ und „PUBG“.

Und es muss nicht mal selbst gezockt werden, auch die Zuseherzahlen auf Videostream-Plattformen wie zum Beispiel Twitch oder Youtube für Computerspiele haben sich im Vergleich zum Vorjahr bereits verdoppelt. Selbst Facebook hat letzte Woche eine eigene Gaming-Video-App in einigen Ländern gestartet.

5,3 Mio. Österreicher zocken in ihrer Freitzeit

Die meisten zocken aber eher die klassischen Blockbuster-Games auf der Konsole bzw. Casual-Titel am Smartphone. Bei E-Sport geht es nicht nur ums zocken, sondern um den Wettkampf in einer professionellen Liga und das mausert sich zusehends auch zum Publikumsevent. Die Bezeichnung E-Sport steht für „elektronischer Sport“ und der Wettkampf wird demnach virtuell ausgetragen. Die „Sportler“ spielen ein bestimmtes Spiel entweder alleine oder im Team gegeneinander. Die Gewinner erhalten entweder Liga-Punkte oder sind nach dem Turnier-Prinzip eine Runde weiter. Gespielt werden kann grundsätzlich jedes Spiel, jedoch sind manche Spiele durch ihre Komplexität besonders beliebt und geeignet.

In Hinsicht E-Sports ist das Interesse zwar groß, aber viele wissen bei den vielen Möglichkeiten im Netz gar nicht wo sie anfangen sollen.

Ein Überblick über die beliebtesten E-Sport-Titel nach Einsteigerfreundlichkeit:

Screenshot FIFA Fußball-WM Brasilien 2014

EA

FIFA

Die FIFA-Reihe von EA Sports ist eines der beliebtesten Sportspiele aller Zeiten. Das Originalspiel war FIFA International Soccer, das 1993 herauskam. Seitdem gab es über 20 Versionen. Seit 2017 gibt es auch ein österreichische eBundesliga.

Genre: Sportsimulation
Plattformen: PC, Konsole
Altersfreigabe: PEGI 3+
Einsteigerfreundlichkeit: +++++

Spielprinzip: Funktioniert nach den Regeln von realem Fußball - Jede Mannschaft wird von einem Spieler gesteuert und wer am Ende die meisten Tore geschossen hat, gewinnt.
Komplexität: Das Runde muss ins Eckige - Punkt.

Einschalten: In Fifa gibt es Ligen und Turniere. Österreischische Teams messen sich unter anderem an Spieltagen der virtuellen Bundesliga, es gibt auch Weltmeisterschaften und Turniere, die über mehrere Tage laufen und online übertragen werden.

Super Smash Bros. Ultimate

Super Smash Bros. ist eine Kampfspielserie für Nintendo-Konsolen. The Super Smash Bros. Reihe hat 1999 angefangen, als das Originalspiel für Nintendo 64 herauskam. Der aktuellste Ableger Super Smash Bros. Ultimate ist 2018 erschienen.

Genre: Kampfspiel
Plattform: Nintendo Switch
Altersfreigabe: PEGI 12+
Einsteigerfreundlichkeit: ++++

Spielprinzip: Zwei Spieler treten mit jeweils einem Charakter aus dem Nintendo-Universum in einem zweidimensionalen Ring gegeneinander an und müssen den Gegner vermöbeln. Die Runde gewinnt, wer seinem Gegner alle Leben abnimmt oder bei Gleichstand am Ende der Zeit (meist acht Minuten) am wenigsten Schaden genommen hat.

Komplexität: Draufhauen kann jeder, aber wie auch in im echten Boxring, geht es auch um Taktik und Timing.

Fortnite

Genre: Battle-Royale-Shooter
Plattform: PC, Konsole, Android und iOS
Altersfreigabe: PEGI 12+
Einsteigerfreundlichkeit: +++

Es ist eines der beliebtesten Spiele derzeit, nach eignen Angabe von Epic sollen über 250 Mio. das kostenlose Onlinegame zocken. Erst letzte Jahr versucht sich das Game auch als E-Sport zu präsentieren und hat bei seiner ersten Fortnite-Weltmeisterschaft 100 Millionen Dollar (rund 90 Millionen Euro) Gesamtpreisgeld ausgeschüttet. In diesem Turnier hat der 17-Jährige Kärntner David „Aqua“ Wang mit seinem Partner Nyhrox in Duo-Modus 1,4 Mio. Euro eingesackt.

Spielprinzip: „Fortnite: Battle Royale“ funktioniert nach dem sogenannten Battle-Royale-Prinzip. 100 Kontrahenten springen zu Beginn mit einem Gleitschirm über einem großflächigen Spielgebiet ab, um sich kurz darauf auf dem Schlachtfeld zu bekämpfen. Der letzte Überlebende gewinnt.

Komplexität: Im Vergleich zu den Konkurrenten kann man in diesem Online-Shooter nahezu jedes Objekt in der Umgebung mit der Spitzhacke wie bei „Minecraft“ zerlegen und als Baumaterial für Barrikaden, Rampen oder Plattformen zu verwenden. Das taktische Repertoire wird dadurch spürbar erweitert.

League of Legends

Genre: Echtzeit-Strategie, Multiplayer Online Battle Arena
Plattform: PC
Altersfreigabe: PEGI 12+
Einsteigerfreundlichkeit: ++

Üblicherweise als LoL bezeichnet, zählt „League of Legends“ zu den erfolgreichsten E-Sport-Titeln weltweit. Nach eigenen Angaben sind zu Spitzenzeiten etwa 8 Millionen Spieler gleichzeitig in League of Legends eingeloggt. Diese Zahl setzt sich aus den Nutzern aller Regionen im August 2019 zusammen. Riot Games behauptet dabei stolz, dass „League of Legends“ damit das größte PC-Spiel der Welt sei.

Spielprinzip: In einer klassischen Partie stehen sich zwei Mannschaften mit je fünf spielbaren Champions gegenüber, die jeweils über individuelle Eigenschaften verfügen. Das Hauptziel jedes Teams besteht darin, den gegnerischen Nexus (ein Hauptgebäude) zu zerstören. Bis dieser angegriffen werden kann, müssen jedoch auf mindestens einer der drei zentralen Levelrouten (Lanes) und mehrere Verteidigungsanlagen eingerissen werden.

Komplexität: Bei 141 Heldencharakteren, aus denen der Spieler wählen kann, die auch noch einer von sechs Klassen zugeordnet sind, muss man seine Spielfiguren wirklich gut kennen zusätzlich muss man auch mit seinen Mitspielern absprechen um dann als Team auch taktisch und strategisch zu agieren. Die Lernkurve ist wirklich steil, aber wenn man es einmal durchschaut hat, dann macht das Gewusel am Bildschirm plötzlich Sinn und ist spannender als „Game of Thrones“.

DOTA 2

Genre: Echtzeit-Strategie, Multiplayer Online Battle Arena
Plattform: PC
Altersfreigabe: USK 12+
Einsteigerfreundlichkeit: +

Das Online-Echtzeit-Strategiespiel „Dota" wurde ursprünglich als kostenlose Fan-Entwicklung des Strategiespiels „Warcraft 3“ angeboten. Es gilt als Begründer des MOBA-Genres. „Dota 2“ ist der Nachfolger und auch eines der preisstärksten Games. Insgesamt wurden mit über 200 Millionen US-Dollar bisher mehr Preisgelder ausgeschüttet als in jedem anderen E-Sport-Titel.

Spielprinzip:
Zwei Teams aus je fünf Spielern müssen in einer symmetrisch gebauten Fantasy-Spielwelt versuchen, die gegnerische Basis zu zerstören. Dazu wählt jeder Spieler vor dem Beginn eine Spielfigur, seinen sogenannten Helden aus. Im Verlauf der Partie nicht nur gegnerischen Helden bekämpft werden, sondern auch allerlei Monster um Gold zu sammeln. Gespielt wird meist in Serien von drei Partien, die zwischen 20 und 70 Minuten dauern.

Komplexität:
Alleine für die Grundlagen des Spiels braucht es einen eigenen Hochschulkurs. Zwar gibt es Lernkarten und Computergegner zu üben, aber das ist zeitaufwendig und oft frustrierend. Insgesamt stehen mehr als 110 Helden zur Auswahl, die im Laufe des Spiels immer stärker werden und zusätzlich gibt es dann noch zahlreiche Ausrüstungsgegenstände, die wiederum verschieden Eigenschaften haben. Mit all diesen Faktoren ergeben sich nahezu endlos viele taktische Kombinationen, die man dann auch noch mit seinen Teamkollegen abstimmen muss.

Ö3-Supersamstag mit Thomas Kamenar, 25. April 2020 (SC)