Woher kommt die neue Maßeinheit „Babyelefant“?

Einen Meter - oder besser gesagt „so groß wie ein Babyelefant“ - Abstand halten, lautet derzeit die Ansage von der Bundesregierung und dem Roten Kreuz. Wie groß ist ein Babyelefant, fragen sich viele und wer kommt auf diese Idee? Wir haben nachgefragt.

Einen Babyelefanten als Symbol dafür herzunehmen, einen Meter Abstand zu halten, klingt nach einer spontanen Idee. Und genau so ähnlich war es auch.

Ö3-Reporterin Veronika Kratochwil hat sich auf Spurensuche nach dem Babyelefanten begeben und die hat sie zunächst ins Gesundheitsministerium geführt. Wer glaubt, der Babyelefant ist spontan am Ende eines langen Sitzungsmarathons aus einer lustigen Situation heraus entstanden, den müssen wir leider enttäuschen. Weder der Minister Rudi Anschober selbst, noch Experten aus seinem Krisenstab wissen, woher der Babyelefant als Symbol kommt. Sie alle verwenden das Wording zwar ebenfalls, aber erfunden haben sie es nicht.

Besenstiel, Riesenschildkröte oder Babyelefant

Die Spuren haben am Ende, wenig spektakulär in die Werbeagentur geführt, die für die Kampagne mitverantwortlich ist. „Unsere Aufgabe war es eine Symbol zu finden, das die Menschen lustig finden, sie aufregt, sich am Ende einfach bei ihnen auf eine Art und Weise festsetzt“, erzählt Werner Singer von der Agentur Jung von Matt. Die Menschen wissen, wie viel ein Meter ist, das müsse man ihnen nicht erklären. Vielmehr geht es darum, ein Symbol zu finden, sodass sie stetig daran erinnert werden Abstand zu halten. „Der Babyelefant ist bei einem Telefonat entstanden. Es waren auch die Länge eines Besenstiels oder einer Riesenschildkröte im Gespräch“, so Singer im Interview mit Veronika Kratochwil.

Mini-Babyelefant ohne Rüssel

Eine Frage die an dieser Stelle geklärt werden muss ist jene, ob beim Abstand der Rüssel des Elefanten mitgerechnet werden soll oder nicht. „Um genau zu sein ist es ein Mini-Babyelefant ohne Rüssel. Die wachsen flott und haben dann schnell eine Länge über einen Meter erreicht“, so Singer augenzwinkernd. Am Ende des Tages sei es aber ohnehin nur positiv, wenn wir alle mehr Abstand halten, als unbedingt notwendig.

Der „Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, am 29. April 2020 (VK)