Birgit Lauda

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Niki Laudas 1. Todestag: Witwe Birgit im Interview

Die Witwe von Niki Lauda, Birgit, spricht exklusiv im Ö3-Wecker über das erste Jahr ohne ihren Mann und den Vater ihrer Kinder.

„Niki fehlt uns überall, jeden Tag 24 Stunden.“ Vor genau einem Jahr, am 20 Mai 2019, ist der dreifache Formel-Eins-Weltmeister Niki Lauda im Kreis seiner Familie in der Universitätsklinik in Zürich gestorben. Bis jetzt hat seine Witwe Birgit Lauda alle Interviewanfragen abgelehnt, jetzt übermittelte sie Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl, die das Ehepaar Lauda seit vielen Jahren freundschaftlich begleitet, einen Einblick in ihre Gefühle und das Trauerjahr.

Niki ist omnipräsent

Birgit Lauda im Ö3-Wecker: „Man kann gar nicht richtig in Worte fassen, wo Niki überall fehlt, er fehlt uns einfach überall. Er fehlt jeden Tag 24 Stunden. Aber langsam versuchen wir aus dieser Wolke der Trauer herauszufinden.“ Niki sei auch ein Jahr nach seinem Tod für sie und ihre Kinder omnipräsent, so Laudas Witwe weiter: „Für uns ist er eigentlich immer da und ich merke, wie stark so eine Beziehung und Bindung nach dem Tod mit einem Menschen, den man so geliebt hat, noch bestehen kann. Da fällt mir auch dieser Spruch ein: ‚ Die Beziehung endet nicht mit dem Tod. Der Tod beendet ein Leben, aber er beendet nicht eine Beziehung mit einem Menschen.‘“

Tiefe Verbundenheit in der Familie

Besonders die Zwillinge Max und Mia-mittlerweile zehn Jahre alt-an ihrer Seite zu haben, bedeutet für Birgit Lauda ein großes Glück: „Zu sehen, wie sie aufwachsen mit diesem wunderbaren Vorbild Vater, das ist auch etwas ganz Besonderes. Die zwei schauen ihm so ähnlich und haben auch so viele Eigenschaften von ihm - dass wir zu dritt so eine Verbundenheit haben, hilft natürlich auch. Die natürlich durch so einen Schicksalsschlag noch verstärkt worden ist.“

Birgit Lauda

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Psychologische Hilfe

Zur Bewältigung der Trauerarbeit hat sich Birgit Lauda psychologische Hilfe in Anspruch genommen, wie sie Claudia Stöckl erzählte, dort wurde ihr geraten, die Erinnerung an „ihren Papi“ auch für die Kinder ganz selbstverständlich in den Alltag zu integrieren. Die 41jährige erklärte: „Wir versuchen aktiv an uns zu arbeiten, indem wir Hilfe in Anspruch nehmen, wir versuchen resilient zu werden gegenüber dieser Situation und gestärkt daraus hervorzukommen. Es gelingt mittlerweile auch sehr positive Momente, die mit viel Glück und Freude auch verbunden sind, zu erleben. Aber immer wieder auch in Bezug auf den Niki, auf den Papi von Max und Mia.“

Großes Danke an Freunde und Fans

Birgit Lauda bedankte sich auch für die vielen aufmunternden Nachrichten während der langen Krankheit ihres Mannes und Beileidskundgebungen nach seinem Tod: „Niki hat so viele Menschen gehabt, die sich um ihn gekümmert haben und so viele, denen seine Geschichte wirklich nahe gegangen ist. Ich habe großen Zuspruch erfahren. Dafür möchte ich mich sehr bedanken.“

Stilles Gedenken

Am heutigen Todestag will Birgit Lauda ganz still dem großen Österreicher - den sie im Interview einfach „mein Niki“ nannte , mit dem sie „ein wirklich gutes Team“ war - gedenken. Sie wird mit ihren Kindern ans Grab ihres Mannes am Heiligenstädter Friedhof gehen: „Natürlich wäre es viel schöner gewesen, wenn Niki noch 20 Jahre gelebt hätte. Aber man muss versuchen, auch damit seinen Frieden zu machen. Er hätte mit Sicherheit wollen, dass wir in eine glückliche Zukunft schauen.“

Erst vergangenen Sonntag war der enge Niki Lauda Freund und Gastronom Attila Dogudan im „Frühstück bei mir“, mit Claudia Stöckl, seine Gedanken zu Niki Lauda gibt es hier zum Nachhören:

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Der „Ö3-Wecker“, mit Philipp Hansa, 20. Mai 2020 (CS)