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Zecken: Auch in der Stadt bist du nicht sicher
Dass Zecken sich in der Stadt immer wohler fühlen, hat mit der Städteplanung zu tun. Unsere Städte werden immer grüner, was ja prinzipiell toll ist, aber Grünflächen bieten Zecken natürlich einen wunderbaren Lebensraum, so Anja Joachim, Leiterin des Instituts für Parasitologie: „Durch naturnahe Räume in Städten, wie z.B. Parks, werden Tiere angezogen. Diese Tiere sind wiederum Wirte für Zecken. Die Zecken folgen also ihren Wirten bis in die Stadt.“
Impfrate ist zurückgegangen
Das gefährliche daran ist, dass die FSME-Impfrate in den vergangenen Jahren, laut der Expertin, um 20-25% zurückgegangen ist. Das ist verhältnismäßig viel.
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Trotz Corona zur Impfung?
Ist es aber jetzt in Corona-Zeiten sinnvoll sich impfen zu lassen oder sollte man lieber abwarten? Eine FSME-Impfung ist während der Corona-Zeit nicht gefährlich, außer das Immunsystem ist geschwächt und man liegt mit Fieber im Bett, so die Expertin: „Jeder der gesund ist, soll sich impfen lassen. Wir beobachten einen direkten Zusammenhang zwischen mehreren FSME-Fällen und einer geringeren Impfabdeckung in den letzten Jahren.“
Noch dazu werden Zecken wegen der milden Temperaturen zu einem Ganzjahresproblem.
Sie sind zäh, sie leben zwei bis drei Jahre und sind schon ab 10 Grad aktiv.
Eine Zecken-App, auf der man sieht wo Zecken am häufigsten auftreten gibt es in Österreich leider nicht. So ein Projekt war zwar angedacht, ist aber an der Finanzierung gescheitert. Was wir uns aber merken können, sagt Prof. Anja Joachim: „Vor allem dort wo es warm ist, können wir heuer mit vielen Zecken rechnen!"
Zecken lieben nämlich warmes, feuchtes Wetter, trockene Hitze mögen sie hingegen nicht so sehr und auch wenn man in der Stadt wohnt, muss man mittlerweile aufpassen, sagt die Expertin:
"FSME ist eine nicht zu unterschätzende Krankheit, die tödlich ausgehen kann!“
„Hitradio Ö3 am Feiertag“ mit Tom Filzer, 21. Mai 2020 (GER)