Corona-Virus

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Corona: Je lauter, desto gefährlicher

Über die Verbreitung von Corona sind sich Wissenschaftler inzwischen einig: der Virus kommt in Form von Schmier- oder Tröpfcheninfektionen und auch in Aerosolen wurden laut einer aktuellen Studie ansteckende Viruspartikel entdeckt. Aber es gibt auch eine gute Nachricht - man kann Corona hören.

Um die Ansteckung von Corona zu vermeiden gibt es zahlreiche Regeln, die wichtigsten sind gute Hygiene, Maske und Abstandhalten.

Doch es gibt noch einen Faktor, der ein gutes Indiz liefert ob man ein erhöhtes Infektionsrisiko eingeht - der Lärmpegel. Denn Experten sind sich einig, dass Reden und Singen die Verbreitung von Viruspartikeln fördert. Laut Thomas Czypionka, Gesundheitsökonom und Mediziner entstehen Cluster vor allem dort, wo es laut ist, „weil vor allem beim Singen oder lautem Sprechen, die Tröpfchen besonders stark produziert werden und dann kann eine bereits infizierte Person besonders viele Menschen anstecken.“

Das bestätigt sich auch, wenn man sich die Ö-Cluster-Studie von der AGES anschaut. Dort heißt es, dass abgeklärte Fallhäufungen im Bereich Freizeit auf Verbreitungen in Settings wie Gruppensport, Gottesdiensten, gemeinsames Singen im Chor, Bar, Tanzkurse, Begräbnisse & Apres-Ski zurückgeführt werden können.

Auch im Job: Je lauter desto höher das Risiko

Ein Arbeitsplatz

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Auch am Arbeitsplatz lässt sich dieses Phänomen laut Experten beobachten: Wenn in Büros die allgemeine Lautstärke eher gering ist und die Abstände zwischen den Mitarbeitern groß, gibt es weniger Cluster, als in lauten Umgebungen wie zum Beispiel in einem Schlachthof oder in einem Postverteilerzentrum.
Durch die lauten Maschinen und Fließbänder, müssen die Mitarbeiter deutlich lauter miteinander kommunizieren und wenn dann die Luft kalt ist wie im Schlachthaus oder die Halle schlecht gelüftet, dann fliegen die Tröpfchen durch die Luft und das Infektionsrisiko steigt.

Zusammengefasst - Geschlossene Räume, mit vielen Menschen, die nah beieinanderstehen sollte man vermeiden und wenn es dann auch noch laut ist, weil Musik läuft und viele Menschen miteinander reden oder singen, dann ist das Infektionsrisiko deutlich höher. Dann lieber das gute Wetter nutzen, ins Freie gehen, auf eine gute Hygiene achten, Abstand halten und Maske tragen.

Der Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 21. August 2020 (SC)