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Amadeus Awards 2020 - Die Gewinner
Eine glamouröse Gala mit Live-Publikum konnte heuer wegen Corona natürlich nicht stattfinden. Auch die legendäre Aftershow-Party, bei der die glücklichen Gewinner traditionell bis in die frühen Morgenstunden abfeiern, musste abgesagt werden. Gestrahlt haben nur die Scheinwerfer bei der Aufzeichnung der Live-Auftritte, die schon vor Wochen in der Wiener Marx-Halle über die Bühne gegangen sind. Spannend war es aber dennoch. Hier sind die Gewinner.
Ö3-Kategorie Song des Jahres:
Seiler und Speer mit „Herr Inspektor“
2016 haben die beiden mit „Ham kummst“ schon einmal in dieser Kategorie abgeräumt. „Damit ist jetzt wohl endgültig klar, dass wir kein One-Hit-Wonder sind“, freut sich Christopher Seiler im Ö3-Interview, in dem er gleichzeitig auch viel neue Musik in Aussicht stellt, die in der Corona-bedingten Konzertpause entstanden ist. Bernhard Speer hat im Lockdown auch seinen Garten auf Vordermann gebracht und spekuliert nächstes Jahr auf einen Bellaflora-Spezial-Amadeus.
Album des Jahres:
Voodoo Jürgens mit „S’klane Glücksspiel“
Sein erster Amadeus und da gleich die höchste Auszeichnung, Album des Jahres. Völlig zu recht, ist dem niederösterreichischen Liedermacher da doch ein wahres Meisterwerk gelungen. Im Ö3-Interview nominiert er sich selbst für den Live-Amadeus im nächsten Jahr. Sein Auftritt in einer Wiener Peep-Show auf einem Drehbett vor 17 zahlenden Zuschauern in dunklen Kabinen soll nämlich legendär gewesen sein.
Live-Act des Jahres und Pop/Rock:
Bilderbuch
Bilderbuch sind der einzige Act heuer, der gleich zwei Trophäen einheimsen konnte. Nach ihren beiden bombastischen Shows vor dem Schloss Schönbrunn war der Live-Amadeus ja fast schon aufgelegt. „Schön langsam können wir Rekordhalterin Christina Stürmer Konkurrenz machen“, freut sich Frontman Maurice Ernst im Ö3-Interview.
Songwriter des Jahres:
Lemo für „Alte Seele“
Es ist bereits sein dritter Gewinn in dieser Kategorie (nach „Himmel über Wien“ und „Gegen den Wind“ gemeinsam mit Thomas Spitzer). Den Songtext nimmt Lemo mittlerweile sehr wörtlich, im Ö3-Interview hat er geklagt, dass er neuerdings an einer Alkoholunverträglichkeit leidet und nicht einmal ein kleines Bier mehr trinken kann. So gesehen war es für ihn kein allzu großes Drama, dass heuer auch die legendäre Aftershow-Party ausfallen musste.
Electronic/Dance:
Parov Stelar
Bereits zum sechsten (!) Mal gewinnt Parov Stelar diese Kategorie. „Das dürfte wohl meine Musikrichtung sein“, lacht der international erfolgreiche oberösterreichische Star-DJ im Ö3-Interview. Die Freude ist groß, vor allem auch weil ihm heuer mit „Brass Devil“ der Überraschungshit dieses Sommers gelungen ist. Dass ausgerechnet dieser Song auf Ö3 so durch die Decke gegangen ist, flasht ihn jetzt immer noch, weil der Titel nie fürs Radio gedacht war. Aber wie gesagt, umso größer die Freude.
Gewinner der weiteren Kategorien:
HipHop/Urban: RAF Camora
Alternative: My Ugly Clementine
Hard & Heavy: Russkaja
Jazz/World/Blues: 5/8erl in Ehr’n
Schlager/Volksmusik: Melissa Naschenweng
Best Sound: 5K HD
FM4 Award: Anger
Lebenswerk: André Heller
Milenko Badzic
Aus der Ö3-Musikredaktion...
Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.
„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 11. September 2020