Ava Max

Ö3/Screenshot

Ava Max, die neue Pop-Queen ist da!

Ihr Songs lieben und hören wir seit „Sweet But Psycho“ rauf und runter, jetzt ist auch das Debütalbum von Ava Max da: „Heavan & Hell“. Was hat Ava Max außer guten Songs noch so zu sagen!? Und: warum Ava’s bisheriger Weg eine klassische Geschichte des „Amerikanischen Traumes“ ist und damit zeigt: Ohne an sich zu glauben, geht die Reise einfach nicht weiter.

Ava Max

Warner Music

Das Debütalbum von Ava Max ist da: „Heaven & Hell“

Ich bin Ö3-Reporter Martin Krachler und ich hatte zum Release ihres neuen Albums „Heaven & Hell“ die Ehre zu einem Skype-Date mit Ava Max.

Angefangen hat unser Gespräch damit, dass Ava mir das mit dem an-sich-Glauben erzählt hat. Ich will ehrlich sein und hab’ mir gedacht: Nicht noch so eine Plattitüde, dieser Spruch steht bereits auf zig lausigen Sprüchekalendern, Facebook-Gruppen und Instagram-Seiten.

Aber, erst wenn man Avas Geschichte kennt, wird klar: ohne, dass sie sich das jeden Tag vorgesagt hat, gäbe es Ava Max und das Album nicht: „Ich glaube ganz fest daran: Wenn du etwas willst, kann dein Wille Berge versetzen, dann schaffst du alles“.

Eine zeitlang habe es in ihrer Karriere, ihrem Leben so ausgehen, als ob es mehr Hürden als Lichtblicke gibt, aber sie hat trotzdem weiter gemacht. Ava Max stellt klar: sie möchte nicht nur gute Musik machen, sie will on top of the Charts.

Heaven & Hell: ‚Alles geht, wenn du an dich glaubst‘

Der Albumtitel „Heaven & Hell“ (dt.: „Himmel und Hölle“) hätte auch als ein Erinnerungsalbum an dieses komische Jahr 2020 sein können, aber dahinter stecken Jahre an Songwriting - Avas Himmel- und Höllenritt von einem kleinen Mädchen mit einem Traum bis heute, zum Star, sagt sie.

Wer auf die Lyrics hört, macht ihre Erlebnisse der letzten Jahre mit - wer lieber zu den Sounds abshaket, bekommt zur Abwechslung statt mancherorts schon ausgelutschtem stumpfen Hollywood-R’n’B wieder einmal richtigen Dance-Pop, so wie ihn frühe Lady Gaga- und Katy Perry-Fans einst gefeiert haben - etwas weniger crazy als Gaga damals, dafür mehr „Pop-py“ und „2020“ im Sound.

Ava Max’ Start: In Wisconsin, der Einöde der USA

Eigentlich kommt sie aus Wisconsin, der US-Staat liegt an der Grenze zu Kanada, mitten in den Vereinigten Staaten. Dort gibt es wesentlich mehr Kühe als Bühnen, danach folgten mehrere Umzüge, hunderte Kilometer weiter, in andere US-Staaten. Mit 14 hat ihre Familie alle Sparschweine zertrümmert und ist mit Ava nach L.A., wo sie 12 Jahre lang gearbeitet hat: „Ich war immer die Neue, (...) Home-Schooling war echt nicht easy“, echte Freunde zu finden, war nicht drinnen.

Mama und Papa konnten mit „Vitamin B“ nicht behilflich sein, um die Karriere ihrer Tochter anzukurbeln, obwohl beide aus dem künstlerischen Bereich kommen. „Das, was ich jetzt mache, wollte ich schon immer machen“, und das habe sie sich alles selbst erbeitet, geschenkt wurde ihr nichts, sagt mir Ava Max bei unserem Skype-Date.

Warum Ava eigentlich „Ava Max“ heißt

Ava Max auf der Bühne

Scott Garfitt / PA / picturedesk.com

Dass sie sich so oft neu beweisen musste, hat sie in ihrem Künstlernamen verewigt: Das „Ava“ von Ava Max steht auch in ihrer Geburtsurkunde, das „Max“ ist Erfindung, um ihr „einen maskulineren Touch“ zu verpassen, denn kleinkriegen lasse sie sich sicher nicht. Jetzt, mit 26, meint sie, hat es endlich gefruchtet.

Musikkenner sicher: Debütalbum nur der Auftakt

„Heaven & Hell“ ist nur der Auftakt von noch Größerem, da sind sich die Musikkenner einig.

Ganz zufällig ist ihr Raketenstart aber wohl nicht: Ava Max hat in den 12 Jahren in L.A. auch merklich gelernt, sich durch das steinharte Pop-Business durchzubeißen, ihre Musikvideos sind kleine Dance Pop-Explosionen, die man sich merkt.

Kopiert Ava Max Lady Gaga’s Look?

Das werfen ihr einige Gaga-Fans vor. Ihre langen blonden Haare erinnern auch etwas an Lady Gaga’s Look in „Poker Face“, den Vergleich hört Ava Max aber gar nicht so gerne.

Es gäbe einen markanten Unterschied, hat meint Ava: auf der einen Seite trägt sie die langen Haare als Bob - gerade um sich von Gaga abzugrenzen? Ava hat mir im Ö3-Interview gesagt: nein, nein - Schuld dran ist ein Unfall. Sie schneide sich immer wieder selbst die Haare, und einmal waren währenddessen Kekse, die schnell rausmussten. Als sie sich dann in den Spiegel geschaut hat, habe sie sich entschlossen: Die einseitige Bob-Frisur bleibt so, jetzt ist es ihr Markenzeichen.

Ava Max in schwarzem Lackoutfit

norbert ivanek/Ö3

Hollywoods A-Producer haben fest mitangepackt

Dass ihre Songs auch wirklich als Hits durchstarten, das hätte man nicht planen können, meinte Ava zu mir.

In dem Punkt hat sie tiefgestapelt, das stimmt so nicht, das zeigt auch ein Blick in die Album-Credits: Hollywood’s Top-Produzenten haben ihr zumindest eine Rampe für die Pop-Rakete gelegt: Am Album haben unter anderem „Cirkut“, „RedOne“ und „Shellback“ ihre Spuren hinterlassen. Jeder der drei ist eine Größe für sich: Cirkut, RedOne und Shellback haben je auch Katy Perry, Lady Gaga Britney Spears, Rihanna, Miley Cyrus, The Weekend, Michael Jackson, Maroon 5, Taylor Swift, P!nk, Ariana Grande, Adele und Maroon 5 mit groß gemacht.

Achtung, Platz machen: DAS ist die neue Pop-Queen!

Die Zusammenarbeit mit den A-Producern hat sich auf jeden Fall ausgezahlt, wie ich finde. Die Trackliste von „Heaven & Hell“ ist 15 Songs lang, mehr als die Hälfte des Albums: acht Songs habe ich gezählt, die bereis seit Monaten im Radio rauf und runter laufen, die Top-40-Charts kapern und ganz oben im Ranking der gestreamten Songs sind. Und noch andere Hymnen, die das Potential hätten.

Das ist verdammt viel, das Album ist damit ein voller Treffer, denn: sowohl von Katy Perrys als auch Lady Gagas neuestem Album haben es drei Songs oder weniger „geschafft“, sich zu halten. Ihr Look sitzt, und Avas Selbstbewusstsein und ihr Wille auch, das habe ich bei unserem Skype-Date gemerkt.

Also: Platz machen, da oben am Pop-Thron! Jung-Queen Ava Max ist da!

Ava Max

RAUL CARO CARDENAS / EFE / picturedesk.com

„Der Ö3-Supersamstag“ mit Tom Filzer, 18. September 2020
(Martin Krachler)