
Neu in Österreich: Das kann „Facebook Dating“
Facebook wird zur Dating-Plattform
Klar, du kannst dir denken: War Facebook nicht immer schon eine Dating Tool? Klar, gibt’s etliche Paare die sich einfach angeschrieben haben und wo es dann auch gefunkt hat, aber jetzt geht Facebook das Ganze noch direkter an. Etwa vier Millionen Nutzerinnen und Nutzer hat Facebook in Österreich und alle die die neueste Version der Facebook-App am Handy haben, sollten die Funktion Facebook Dating jetzt schon finden können. Du brauchst also keine neue App herunterladen. Die neue Anwendung ist zudem gratis und werbefrei.
Ähnlichkeiten mit Tinder
Willst du „Facebook Dating“ nutzen, erstellst du in der Facebook App ein eigenes Dating Profil. Die Bilder wählst du aus den eigenen Facebook Fotos aus. Angezeigt wird nicht dein gesamter, sondern nur dein Vorname, dein Alter und weitere Angaben die du über dich machst.

Das Matching läuft dann ähnlich wie bei Tinder - nur bei gegenseitigem Interesse kannst du mit dem oder der anderen chatten... und wirklich nur chatten, weil Bilder oder Links verschicken, das geht nicht. Du kannst aber auch auf ein virtuelles Date gehen - das ist dann einfach ein Video Anruf.
„Heimlicher Schwarm“ als Extra
Du bekommst keine Facebook-Freunde als Dating-Vorschläge, sondern nur Leute, mit denen du nicht verlinkt bist. Es gibt aber eine Hintertür, die Funktion „Heimlicher Schwarm“. Dabei kannst du bis zu neun deiner Facebook Friends auswählen, die du insgeheim eigentlich schon gerne daten würdest. Wenn einer oder eine davon dein Profil auf ihre Liste gesetzt haben, gibt’s auch da ein Match.

Matchen in Gruppen und Veranstaltungen
Du kannst auch Dating-Profile vorschlagen lassen, die bei einer bestimmten Gruppe oder Veranstaltung dabei sind, die du auswählst, die sich etwa auf Facebook für das gleiche Ö3-Konzert interessieren.

Datenexperte: Man öffnet Tür ins private Leben
Warum gibt’s das neue Angebot? Von Facebook heißt es dazu, schon bisher wäre Facebook zum Kennenlernen genutzt worden, das wolle man nun verbessern.
Datenexperte Georg Markus Kainz vom Verein Quintessenz sagt im Interview mit Ö3-Reporter Max Bauer, Facebook könne mit der neuen Funktion schlicht noch mehr persönliche Daten sammeln: „Mit einer Dating-App öffne ich noch eine Tür in mein privates Leben hinein, dass ich damit natürlich Facebook bekannt gebe, wen ich treffe, mit wem ich Kontakt habe und was meine persönlichen Vorlieben sind - also viele Informationen bekommt Facebook da mit, noch dazu wo sie mich dazu zwingen, dass ich diesen Dienst nur auf meinem Handy nutzen kann.“

Angaben zur Sexualität würden nicht vermarktet werden, sagt Kate Orseth von Facebook im Ö3-Interview. Sie räumt aber ein, dass andere Daten aus Facebook Dating dazu genutzt würden, um Facebook selbst und die angezeigte Werbung auf Facebook zu personalisieren.
Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 22. Oktober 2020 (Max Bauer)