WEGA-Kommandant Ernst Albrecht

Hitradio Ö3

WEGA-Chef: „Wir sind keine Helden“

Montagabend, 20:09 Uhr in den Wiener Innenstadt: Ein Beamter der Polizei-Spezialeinheit WEGA erschießt einen Attentäter, der rund 10 Minuten lang wahllos auf wehrlose Menschen gefeuert hat. Und verhindert damit wohl noch mehr Todesopfer und noch mehr Leid. Als Held sieht er sich aber nicht.

Rund 1000 Polizistinnen und Polizisten, auch aus der Spezialeinheit WEGA und dem Einsatzkommando COBRA, sind am Montag Abend in Wien in den Einsatz gegangen - einen Terror-Einsatz, der ihnen alles abverlangt hat. Mittendrin in der roten Zone war auch WEGA-Kommandant Ernst Albrecht. Ihn hat besonders beeindruckt, wie konzentriert und entschlossen das Team gehandelt hat:

„Das Urmotiv der Polizisten - ich will helfen, im konkreten Fall Menschenleben retten - das hat man ihnen im Gesicht angesehen.“

Trauer nach dem Terroranschlag in der Wiener Innenstadt

HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

„Keine Helden“

Den WEGA-Beamten, der den Attentäter gestoppt hat, kennt Albrecht seit 15 Jahren. Er und auch alle Kolleginnen und Kollegen würden sich nicht als Helden sehen:

„Ich glaube, dass ihm im Inneren einfach klar ist, dass das notwendig war - dass es, wenn es zu vermeiden gewesen wäre, vermieden worden wäre - aber er hängt jetzt nicht durch oder macht sich große Zweifel. Aber er sieht sich auch nicht als Retter der Nation.“

Das ganze Gespräch mit WEGA-Kommandant Ernst Albrecht zum Nachhören:

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 6. November 2020 (MM)