Ehe für alle, Homosexuell, Regenbogenparade, Gleichgeschlechtliches Paar

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Nevada schreibt als erster US-Staat Homo-Ehe in Verfassung

Als erster US-Bundesstaat nimmt Nevada die gleichgeschlechtliche Ehe in seine Verfassung auf. Bei einem Referendum, das zusammen mit der Präsidentschaftswahl am 3. November abgehalten wurde, sprachen sich 62 Prozent der Wähler für eine entsprechende Verfassungsänderung aus, 38 Prozent stimmten gegen eine „Ehe ungeachtet des Geschlechts“.

Vor 18 Jahren war in einem Referendum in Nevada die Ehe von den Teilnehmern mehrheitlich als Bund „zwischen Mann und Frau“ definiert worden. Ungeachtet dessen verabschiedeten Abgeordnete des Bundesstaates 2009 ein Partnerschaftsgesetz.

Der Oberste Gerichtshof der USA hatte im Juni 2015 in einer historischen Entscheidung Schwulen und Lesben überall in den USA das Heiraten erlaubt. Die Homoehe blieb aber trotz wachsender gesellschaftlicher Akzeptanz ein Streitthema.

„Es fühlt sich gut an, dass die Wähler entschieden haben“, sagte Chris Davin von der Vereinigung Equality Nevada dem Sender NBC News. Anstelle von Richtern und Gesetzgebern habe diesmal die Bevölkerung entschieden. „Das ist direkte Demokratie.“

Für die Befürworter ist die Entscheidung in Nevada eine zusätzliche Garantie, falls der Supreme Court, an dem die Konservativen eine klare Mehrheit haben, künftig gegen die gleichgeschlechtliche Ehe vorgehen sollte. Mit seiner umstrittenen Entscheidung, noch kurz vor der Wahl am 3. November die konservative Richterin Amy Coney Barret als Nachfolgerin für die verstorbene Liberalen-Ikone Ruth Bader Ginsburg zu ernennen, zementierte der scheidende US-Präsident Donald Trump die konservative Mehrheit in dem Richterkollegium für Jahre. Sechs der auf Lebenszeit ernannten obersten Richter gelten als konservativ, drei als liberal.

(APA/AFP/KG)