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Online-Shopping boomt, Fake-Shops auch

Dass ein Großteil des stationären Handels vorübergehend geschlossen bleibt und die Menschen zu Hause bleiben müssen, ist ein Turbo für den Internet-Handel. Gleichzeitig wittern Kriminelle ihre Chance mit Fake-Shops. Tipps, wie Konsumenten sorgenfrei shoppen können und wie man Fallen erkennt, gibt es hier.

Der Onlinehandel wird heuer coronavirusbedingt nach dem Weihnachtsumsatz so nahe an den klassischen stationären Handel herankommen wie noch nie. Während der typische Handel um 28 Prozent einbrechen und einen Umsatz von 840 Millionen Euro erzielen dürfte, sollen die Ausgaben im Onlinehandel um 47 Prozent in die Höhe schnellen und 560 Millionen Euro erreichen. Von diesem Kuchen wollen Kriminelle im Netz natürlich auch ein Stück. Aktuell landen wöchentlich 150 neue Meldungen zu Fake-Shops beim Internet-Ombudsmann und dem Konsumentenschutz-Verein Watchlist Internet. Fies dabei: Die Shops klingen seriös und regional mit Namen wie beatsystem.at oder sonneflohmarkt.at. Nur, wer dort bestellt, wird nie Ware erhalten.

Thorsten Behrens, Projektleiter von Watchlist Internet, gibt Tipps, wie man sich vor solchen Betrügern schützen kann.

1. Frag das ganze Netz

Wer bei einem unbekannten Online-Shop einkaufen möchte, sollte zuerst im Internet nach Erfahrungen zu diesem Shop googeln. Oft findet man bei unseriösen Angeboten bereits Warnungen anderer Verbraucherinnen und Verbraucher. Werden noch keine relevanten Suchergebnisse angezeigt, kann das ebenfalls auf einen unseriösen Shop hindeuten, da diese oft nur kurze Zeit online sind.

2. Zu gut, um wahr zu sein - dann ist das auch so

Oft locken Fake-Shops mit konkurrenzlos günstigen Preisen, um zu einem schnellen Einkauf zu locken. Vor einem Einkauf daher immer die angegebenen Kosten mit dem Marktwert des angebotenen Produkts vergleichen. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Online-Shop die Preise der Konkurrenz um oft mehrere hundert Euro unterbieten kann. Skeptisch sollte man auch werden, wenn es keine Angaben zu den Zahlungsbedingungen gibt oder das Impressum fehlt bzw. stattdessen nur ein Kontaktformular verlinkt ist.

3. Nur Vorkasse per Überweisung?!

Vor allem die gut gefakten Shops bieten auf der Startseite zahlreiche bekannte Zahlungsmöglichkeiten wie Paypal oder Kreditkarte mit Käuferschutz an, doch am Ende des Bezahlvorgangs landet man immer nur bei der Zahlung durch Vorabüberweisung - und das deutet auf Betrug hin.

Ein Blick auf die Liste betrügerischer Online-Shops der Watchlist Internet zeigt betrügerische Online-Angebote im Netz auf. Hier geht’s zur Liste

In die Fake-Shop-Falle getappt, was tun?

Sich diese Zeit zur Überprüfung zu nehmen, lohnt sich auf jeden Fall, auch nach dem Bestellvorgang. Nur sollte man laut Konsumentenschützer Thorsten Behrens schnell dabei sein und sofort das eigene Bezahl-Institut informieren. Denn wer bereits in eine solche Falle getappt ist, hat meist wenig Chance, sein Geld zurückzubekommen. Die Polizei rät im Fall eines solchen Betrugs, diesen auch zur Anzeige zu bringen. Denn eine strafrechtliche Verfolgung der Betrüger ist nur durch eine Anzeige möglich. Eine Straftat kann man auf jeder Polizeidienststelle melden und zur Anzeige bringen.

Weiter Links mit Infos, Tipps und Beratung:

Watchlist Internet - Informationsplattform zu Internet-Betrug
Internet Ombudstelle - die Verbraucherschlichtungsstelle bietet Hilfe bei Problemen rund um das Einkaufen im Internet
Bundeskriminalamt - Informationsblatt „Online Shopping Betrug“ (.pdf)

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 2. Dezember 2020 (SC)