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Wie sehr wir den Weltfrauentag noch brauchen
Frauen verdienen immer noch viel weniger als Männer. So viel weniger, dass in jedem 7. Jahr Frauen gratis arbeiten.
Frauen tragen immer noch den Löwenanteil der Verantwortung für Kinder, im Vergleich zu Männern. Nur ungefähr jeder fünfte Vater (also nur 20 Prozent) geht in Karenz. Und wenn, dann nur sehr kurz. Zwei Monate sind Durchschnitt. Übrigens: meistens Juli und August.
Frauen gelten bei selbstbewusstem Auftreten als bossy, Männer als stark. Frauen sind in der Wahrnehmung schwach, feige und man muss sie beschützen. Männer sind mutig, die Kämpfer, die Alpha Männchen und Beschützer.
Das ist doch alles normal und ist halt so... Ist das wirklich so? Oder könnte die Sprache doch was ändern? Und was würde passieren, wenn wir die Welt mal umdrehen?
Warum wir den #Weltfrauentag im Jahr 2021 noch dringend brauchen?Ö3-Moderatorin Ines Salzer findet dafür klare Worte... ♀️👏
Posted by Hitradio Ö3 on Sunday, March 7, 2021
Eine weise Frau hat einmal gesagt
Eine Indianerin kennt keinen Schmerz
Man kann auch sagen: Sei kein Dramaking und kein Heulsuserich
Sei mehr die coole, freche Göre.
Aber wenn ein Kind verdirbt, dann liegt es meistens am Rabenvater.
Und wenn der Mann die Grenzen aufzieht, dann ist er bossy.
Die Frau hingegen ist cool und stark, die dreht sich zum Mann und sagt:
„Was für ein Arsch“, und mein tatsächlich seinen Hintern.
Frauen sind halt stärker als Männer.
Dame sticht König!
Ja, Dame sticht König!
Und wer ein Problem damit hat:
Die Mama wird’s schon richten.
Gender Pay Gap rückläufig, aber klar über EU-Schnitt
Die Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern in Österreich sind seit 2009 zwar um 4,4 Prozentpunkte zurückgegangen, dennoch haben Frauen im Jahr 2019 in der Privatwirtschaft brutto pro Stunde um 19,9 Prozent weniger als Männer verdient. Im EU-Vergleich liegt Österreich damit weiterhin deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 14,1 Prozent, gab die Statistik Austria bekannt. Nur in Lettland und Estland waren die Lohnunterschiede noch größer.
Österreich Schlusslicht bei weiblichen Vorständen
Österreich ist auch bei der Besetzung von Vorstandspositionen mit Frauen weiterhin ein Schlusslicht in Europa. In den an der Wiener Börse notierten Unternehmen sind lediglich 17 von 225 Vorstandspositionen (7,6 Prozent) mit Frauen besetzt. Nur Luxemburg ist mit vier Prozent noch schlechter aufgestellt als Österreich.
Corona zerstört Fortschritte bei Gleichberechtigung
Die Corona-Pandemie hat einem Bericht der EU-Kommission zufolge verheerende Auswirkungen auf die Gleichberechtigung von Frauen. „In Europa und darüber hinaus hat die Pandemie die bestehenden Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern in fast allen Lebensbereichen verschärft und hart erkämpfte Fortschritte der vergangenen Jahre wieder zunichte gemacht“, teilt die Brüsseler Behörde mit. Zudem wird bemängelt, dass es in Corona-Krisenstäben einen „eklatanten“ Mangel an Frauen gebe. Eine Studie, die auch 17 EU-Länder betrachtet, habe ergeben, dass mehr als 85 Prozent dieser Gremien hauptsächlich männlich besetzt seien.
Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 8. März 2021 (Ines Salzer/APA/dpa)