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Werde Naturforscher für die ZAMG

Pünktlich zum Welttag der Meteorologie am 23. März bittet die ZAMG (Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik) um Hilfe aus der Bevölkerung. Worum gehts? Mit Hilfe einer App sollen Naturbeobachtungen gesammelt und ausgewertet werden.

Die kostenlose App heißt „ZAMG Naturkalender“ und kann von jeder/jedem, der Interesse hat, genutzt werden. Die Daten gehen in zahlreiche Forschungsprojekte und Anwendungen.

Frühwarnsystem für Nutzpflanzen

Die ZAMG, Cloudflight Austria und JOANNEUM Research arbeiten derzeit an einem Frühwarnsystem vor Frost bei Apfelbäumen und vor Trockenstress bei Mais. Dabei werden unter anderem Daten von Satelliten und Naturbeobachtungen aus der Bevölkerung kombiniert.

Die Phänologie etwa untersucht den Einfluss der Witterung auf den Jahreszyklus von Pflanzen und Tieren. In diesem Bereich spielen Beobachtungsmeldungen durch Menschen eine wichtige Rolle, um Ereignisse wie Blattaustrieb, Blüte und Laubverfärbung zu erfassen. Bereits seit 1928 (mit Unterbrechungen während der Kriegszeit) verfügt die ZAMG über ein phänologisches Messnetz mit rund 100 Beobachtungsorten und erweiterte in den letzten Jahren das Beobachtungsnetz mit Hilfe neuer Technologien.

Kostenlose App „ZAMG Naturkalender"

Mit der kostenlosen App „ZAMG Naturkalender" können alle Interessierten ihre phänologischen Beobachtungen einfach und schnell festhalten und melden. Sie unterstützen damit die Wissenschaft und lernen selbst etwas über den Lauf der Jahreszeiten und ihre Änderungen. Seit dem Start der App vor drei Jahren wurden bereits über 70.000 Beobachtungen eingegeben. Alle Infos dazu finest du auf www.naturkalender.at.

Mitmachen im Projekt PhenObserve

Die Daten der App werden auch im derzeit laufenden Projekt PhenObserve verarbeitet. Ziel des Projekts ist, ein Frühwarnsystem für Nutzpflanzen zu entwickeln. Das Projekt PhenObserve kombiniert Daten der europäischen Sentinel-Satelliten, die die Erde mit bis zu zehn Meter Auflösung vermessen, mit Beobachtungsmeldungen der Bevölkerung. Je mehr Beobachtungen zur Verfügung stehen, desto genauer lässt sich der aktuelle Entwicklungsstand der Pflanzen feststellen und somit auch die Anfälligkeit auf extremes Wetter, wie Frost oder Trockenheit.

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Meldungen von Obstblüte und Blattaustrieb

Jetzt im Frühling liegt der Schwerpunkt bei Meldungen zur Obstblüte und zum Laubaustrieb der Bäume. „Der Welttag der Meteorologie am 23. März ist ein schöner Anlass, die Bevölkerung zu ersuchen, uns mit der App ´ZAMG Naturkalender´ ihre Beobachtungen zu schicken, zum Beispiel aus dem eigenen Garten oder von einem Spaziergang", sagt ZAMG-Phänologe Scheifinger. „Während der nächsten Wochen explodiert die Natur gleichsam. Da sind alle Frühlingsphasen im Beobachtungsprogramm von Naturkalender interessant. Für das Projekt PhenObserve sind besonders die Blüte von Apfel und der Laubaustrieb der Bäume wichtig. "

Marillenblüte später als im Vorjahr

Die aktuelle phänologische Entwicklung im Frühling 2021 ist um etwa eine Woche früher als im Durchschnitt des Zeitraums 1981 bis 2010. Im Vergleich mit den letzten Jahren, die durchwegs sehr warm waren, ist die aktuelle Entwicklung im Mittelfeld und deutlich später als 2020. „Die Marillenblüte wird heuer definitiv später eintreten als letztes Jahr, wodurch sich das Spätfrostrisiko etwas verringern sollte", sagt ZAMG-Phänologe Scheifinger, „allerdings kann es bis Ende April noch zu Schaden verursachenden Kaltlufteinbrüchen kommen."

Blüte der Forsythie leitet den Vorfrühling ein

An geschützten Stellen beginnen derzeit bereits die Forsythien ihre gelbe Blütenpracht zu entfalten. Damit erreicht der Vorfrühling, die erste der drei phänologischen Frühlingsphasen, sein Ende. Er wird vom Erstfrühling abgelöst, dessen wichtigste Zeigerpflanze die weitverbreitete Forsythie ist. Haselsträucher und Winterling sind verblüht, die Schneeglöckchenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, während die Salweide mit ihren gelben Kätzchen die Bienen anlockt. Die tiefroten Blütenknospen der Marillen werden sich in den nächsten Tagen öffnen. Die Holundersträucher beginnen ihre Blätter auszutreiben.

Welttag der Meteorologie: Wurzeln in Österreich

Der Welttag der Meteorologie (23. März) erinnert an die Gründung der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am 23. März 1950, einer Organisation der Vereinten Nationen (UNO). Damals, kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, begann eine weltweite Zusammenarbeit der Nationen um nach einheitlichen Kriterien Wetter zu messen und hochwertige Prognosen und Warnungen zu erstellen. Österreich ist seit 1955 Mitglied der WMO und dort durch die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) vertreten.
Die Wurzeln der Weltorganisation für Meteorologie (WMO) liegen in Österreich. Die ZAMG, gegründet 1851 und damit einer der ältesten Wetterdienste der Welt, organisierte in Wien im Jahr 1873 den ersten internationalen Meteorologiekongress. Damals wurde beschlossen, eine Internationale Meteorologische Organisation (IMO) zu gründen, um die weltweite Zusammenarbeit zu fördern. Aus dieser Organisation wurde am 23. März 1950 die Weltorganisation für Meteorologie.

(WMO/KO)