LG Smartphone

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LG zieht sich aus Smartphone-Geschäft zurück

Der südkoreanische Elektronikhersteller LG schließt seine verlustbringende Smartphone-Sparte.

Es sei eine strategische Entscheidung, sich aus dem Bereich „mit unglaublich starker Konkurrenz“ zurückzuziehen. Nach jahrelangen Verlusten in der Sparte hatte sich der Rückzug des einst drittgrößten Handy-Herstellers weltweit schon seit längerem angedeutet.

Das Unternehmen will nun seine Ressourcen auf Wachstumsbereiche wie etwa Teile für Elektrofahrzeuge, miteinander verbundene Geräte, Robotertechnik, intelligentes Wohnen, künstliche Intelligenz sowie Business-to-Business-Lösungen konzentrieren, hieß es. Die Stilllegung des „Geschäfts mit Mobiltelefonen“ werde voraussichtlich bis Ende Juli abgeschlossen sein.

Lagernde Geräte weiter verkauft

Die Geräte, die noch auf Lager seien, sollen aber weiter zum Verkauf angeboten werden. LG will auch den Geräteservice weiter unterstützen und Software-Aktualisierungen für seine Kunden anbieten. Einzelheiten zur Beschäftigungssituation würden auf lokaler Ebene geregelt.

Das hinter Samsung Electronics zweitgrößte südkoreanische Elektronikunternehmen kündigte zudem an, weiter Mobilfunk-Technologien wie 6G zu entwickeln, um die eigene Wettbewerbsfähigkeit in anderen Geschäftsbereichen zu stärken. 6G gilt als die nächste Stufe der superschnellen Mobilfunkstandards.

Hart umkämpfter Markt

Die Ankündigung von LG über seinen Rückzug aus dem hart umkämpften Smartphone-Markt ist keine Überraschung. Zuletzt hatten Vertreter des Unternehmens davon gesprochen, dass alle Optionen einschließlich eines Verkaufs der Sparte auf dem Tisch lägen. Doch wurden keine Details zu möglichen Interessenten genannt. Der Bereich mobile Kommunikation hatte seit dem zweiten Quartal 2015 in jedem Quartal einen operativen Verlust geschrieben. Für das Gesamtjahr 2020 belief sich das Defizit auf 841,2 Milliarden Won (zurzeit: 634,5 Mio Euro). (dpa)