Nöstlinger Preis

Christine Nöstlinger/ Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik

Christine-Nöstlinger-Preis: Michael Roher 1. Preisträger

Der heuer erstmals vergebene Christine-Nöstlinger-Preis für Kinder- und Jugendliteratur geht an den Autor und Illustrator Michael Roher.

Der von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtete Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und soll künftig jährlich verliehen werden.

Christiana Nöstlinger und Barbara Waldschütz, Töchter von Christine Nöstlinger, meinen: „Die Empathie unserer Mutter lag immer bei denen, die in unserer Gesellschaft wenig Rechte und keine Stimme haben. Sie war eine große Realistin und eine große Menschenfreundin gleichzeitig. Das war der Grund, warum sich so viele von ihr unterhalten, verstanden und getröstet fühlten. Wir freuen uns, dass nun ein Preis Menschen auszeichnet, in deren Werken wir die Haltung und die Gesinnung unserer Mutter wiederfinden.“

Der Preisträger

Michael Roher, 1980 in Niederösterreich geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in und um Krems an der Donau. Nach seiner Ausbildung zum Sozialpädagogen in Wien, arbeitete er als Freizeit-, Spiel- und Zirkuspädagoge, sowie als Autor und Illustrator von (vorwiegend) Kinderbüchern. Seine Geschichten wurden bereits in mehrere Sprachen übersetzt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Michael Roher lebt mit seiner Familie in Baden bei Wien.

Von Roher sind etwa „Der Fluss“ (2016), „Tintenblaue Kreise“ (2017), „Frosch und die abenteuerliche Jagd nach Matzke Messer“ (2018) oder „Wer stahl dem Wal sein Abendmahl?“ (2019)

Jurybegründung

„Seit 2010 hat Michael Roher ein Werk geschaffen, das in seiner Vielfalt und künstlerischen Qualität in der heutigen österreichischen Kinder- und Jugendbuchliteratur seinesgleichen sucht. Gut zwei Dutzend Bücher hat der gebürtige Niederösterreicher geschaffen und mitgeschaffen. Unerschöpflich scheint seine Neugier auf neue Techniken und Materialien, neue Motive und Spielformen, zeichnerisch wie sprachlich. Seine Illustrationen beeindrucken durch ihre Detailkunst, die verschmitzte Unvorhersehbarkeit sowie die Kraft, mit der sie den Betrachter in Träume treiben und eigene Geschichten zu erzählen beginnen. In seinen Texten führt Michael Roher die große heimische Tradition des Sprachspiels fort. Mit Christine Nöstlinger verbindet ihn unter anderem die Lust am kreativen Umgang mit dem österreichischen Dialekt, die Nähe zu den kindlichen Leser*innen und sein engagierter, menschenfreundlicher Optimismus. ‚Dann schauen wir einander an und sind dankbar‘, sagte Michael Roher einmal über gelingende Bilder in seinen Büchern. Vielen Leser*innen, Kindern wie Erwachsenen, geht es mit seinen Büchern wohl so.“

Der Christine-Nöstlinger-Preis

Der neu geschaffene Christine-Nöstlinger-Preis wird von der Stadt Wien Kultur, Christine Nöstlingers Buchstabenfabrik und dem Hauptverband des Österreichischen Buchhandels gemeinsam ausgerichtet. Der Preis zeichnet Autorinnen und Autoren aus, die Kindern und all jenen, die sonst nicht gehört werden, eine Stimme geben, ihre Perspektive einnehmen und so einen kleinen Beitrag leisten, deren Leben ein Stück gerechter zu gestalten.

(KG)