Marillenmarmeladen

Mitja Kobal / Greenpeace

Greenpeace: Pestizide in Marillenmarmeladen

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat zwölf verschiedene Marillenmarmeladen bekannter Marken wie etwa Darbo, Staud’s und Ja! Natürlich im Labor auf Pestizide testen lassen. Das Ergebnis spricht klar für Bio: Während alle vier Bio-Produkte unbelastet waren, fanden sich in der Hälfte der konventionellen Marmeladen Rückstände von Pilzgiften.

Zwar wurde der gesetzliche Grenzwert für diese Pestizide nicht überschritten, doch werden die Stoffe von Greenpeace auf einer schwarzen Liste geführt. Der Grund: Die Pestizide gelten teilweise als vermutlich krebserregend, sind für Wasserorganismen hochtoxisch und für manche Nutzinsekten gefährlich. Auch in Sachen Herkunftskennzeichnung der Marille sieht die Umweltschutzorganisation noch Handlungsbedarf, denn hier werden die KonsumentInnen weitgehend im Dunkeln gelassen. Greenpeace fordert daher nicht nur mehr Bio im Supermarktregal, sondern auch eine klare gesetzliche Regelung bei der Kennzeichnung.

Marillenmarmeladen

Mitja Kobal / Greenpeace

“Das süße Frühstück bekommt jetzt einen bitteren Beigeschmack. Niemand möchte Pestizide im Essen, doch wie unser Test zeigt, ist das bei der konventionellen Marmelade nicht ausgeschlossen”, sagt Natalie Lehner, Landwirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich. Bei dem von Greenpeace in Auftrag gegebenen Labor-Test wurden in vier von acht konventionellen Marmeladen Pilzgifte nachgewiesen, die für Mensch, Tier und Umwelt schädlich sein können. Bei den Pestiziden handelt es sich um Captan, Boscalid und Fludioxonil. Diese Pestizide werden in der konventionellen Landwirtschaft zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten eingesetzt. Captan gilt etwa als vermutlich krebserregend. Betroffen waren die vier konventionellen Produkte Bonne Maman Compote Bonne Maman Marille, Clever Marillen-Konfitüre Extra fein passiert, Darbo Marille zuckerreduziert und Julius Meinl die Feine Donau-Marille.

Marillenmarmeladen

Mitja Kobal / Greenpeace

“Pestizide vergiften unsere Tiere und Pflanzen und schädigen den Boden. Was es braucht, ist ein Ausbau der biologischen Landwirtschaft”, betont Lehner. Dringenden Verbesserungsbedarf – auch bei Bio-Produkten - sieht die Umweltschutzorganisation bei der Kennzeichnung von Marillenmarmelade. Der Greenpeace-Marktcheck zeigt, dass die KonsumentInnen in den Supermärkten nur in Ausnahmefälle erkennen können, woher die Marillen – oder auch andere Zutaten im Glas – stammen. Selbst bei den wenigen Produkten mit 100 Prozent heimischen Früchten, steht die Herkunft der Marillen nicht immer am Etikett. Sogar bei den Bio-Produkten, die insgesamt 18 Prozent des Sortiments ausmachen, ist das Herkunftsland nicht immer klar erkenntlich. Hier steht meistens “EU” oder “EU/Nicht-EU” als Herkunft auf der Verpackung. “Wir brauchen nicht nur mehr Bio im Regal, sondern auch eine klare Herkunftskennzeichnung. Nur so ist es den Konsumentinnen und Konsumenten möglich zu Produkten zu greifen, die in Österreich produziert und ohne Gifte am Acker auskommen”, sagt Lehner. Die größte Auswahl an Bio-Produkten gibt es derzeit bei der Tiroler Supermarktkette MPreis, die Platz 1 beim aktuellen Greenpeace-Marktcheck belegt.

(KG)