PV-Anlage in Mistelbach

ÖBB/ Wolfgang Weber

Bahnstrom-Solarkraftwerk in Ladendorf

Die ÖBB produzieren mit dem Bau eines weiteren Bahnstrom-Solarkraftwerks im niederösterreichischen Weinviertel noch mehr grünen Strom für die Bahn: In Ladendorf (Bezirk Mistelbach) wird eine Anlage mit einer Kollektorfläche von rund 6.000 m2 errichtet.

Die Solarmodule speisen die aus dem Sonnenlicht gewonnene Energie direkt in die Oberleitung ein – mit minimalen Energieverlusten. Die Anlage wird voraussichtlich im Sommer 2021 fertiggestellt sein.

Noch mehr grüner Bahnstrom

2015 wurde das weltweit erste 16,7 Hz-Bahnstrom-Solarkraftwerk im niederösterreichischen Wilfleinsdorf in Betrieb genommen. Insgesamt haben die ÖBB in ganz Österreich derzeit einundzwanzig 50 Hz und drei 16,7 Hz Photovoltaik-Anlagen in Betrieb. Mit der neuen Photovoltaikanlage in Ladendorf kommen die ÖBB ihrem langfristigen Ziel näher, die Eigenproduktion der erneuerbaren Energie zu erhöhen und die grüne Bahnstromversorgung in Österreich selbst bereitzustellen.

Die ÖBB sind mit 100 Prozent grünem Bahnstrom auf ihren Strecken unterwegs. Rund ein Drittel davon produzieren sie selbst. Nach Wilfleinsdorf wird nun in Ladendorf das bisher größte Bahnstrom-Solarkraftwerk gebbaut, mit dem künftig noch mehr grüne Energie selbst bereitgestellt werden kann. Insgesamt liefert die Anlage pro Jahr über 1200 MWh – das entspricht 200 Zügen mit grüner Energie von Wien nach Salzburg.

PV-Anlage in Mistelbach

ÖBB/ Wolfgang Weber

Die eigene „Stromwelt“ der Bahn

Die Züge im österreichischen Schienennetz benötigen Strom mit einer Frequenz von 16,7 Hz – den sogenannten Bahnstrom. Rund ein Drittel des Bahnstroms, den die ÖBB für den Antrieb ihrer Züge benötigen, produzieren sie selbst – in acht eigenen Kraftwerken. Die weiteren zwei Drittel werden aus Partnerkraftwerken sowie aus dem öffentlichen Netz gespeist. Damit hier die Frequenz wieder stimmt und im ÖBB Netz genutzt werden kann, wird der Strom in den sieben ÖBB-Frequenzumformern von 50 Hz auf 16,7 Hz Bahnstrom umgewandelt. Um den Strom dort hin zu transportieren, wo er von den Zügen benötigt wird, betreiben wir das Bahnstromnetz – ein etwa 2.000 km langes Hochspannungsnetz mit einer Spannung von 110.000 Volt (110 kV). Die 110 kV dienen der Stromverteilung – für den Vortrieb von Zügen ist diese Spannung etwas zu hoch. Daher kommen in ganz Österreich sogenannte Unterwerke zum Einsatz, die die 110 kV Spannung in 15 kV umwandeln, damit der Strom mit den richtigen Eigenschaften (16,7 Hz / 15 kV) in die Oberleitung eingespeist und von den Zügen genutzt werden kann.

(KG)