Bienen und Honig

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ÖBB, Wiener Öffis und Asfinag geben Bienen ein Zuhause

80 neue Bienenvölker sollen in Wien auf Grünflächen der Wiener Linien angesiedelt werden. Die ÖBB machen mit ihren „Schienenbienen“ Honig und die Asfinag siedelte 50 Bienenvölker entlang von Autobahnen an.

Auf einer Blumenwiese neben der U1 Station Leopoldau ziehen schon die ersten Bienenvölker ein. Das Ziel bis 2022: Zwei Millionen Bienen auf Grünflächen der Wiener Linien.

Wiener Linien

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Jetzt summt es wieder überall, wo Pflanzen blühen. Unermüdlich fliegen Bienen von Blüte zu Blüte. Das Ergebnis kann man sich als Honig auf dem Brot oder im Tee schmecken lassen. Für ein Glas davon müssen Honigbienen viele Tausend Kilometer zurücklegen.

Bienen und Honig

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Doch die Tierchen können viel mehr. Während sie Nektar sammeln, bestäuben sie nebenbei unzählige Pflanzen. Ohne Bienen gäbe es viel weniger Kirschen oder Äpfel. Nachrichten über das Bienensterben beunruhigen viele Leute. Verlust von Lebensraum, Monokulturen in der Landwirtschaft und Pestizide machen Bienen zu schaffen.

Pro EinwohnerIn eine Honigbiene

Bis 2022 sollen zwei Millionen Bienen auf Grünflächen der Wiener Linien angesiedelt werden, also rund 80 Bienenvölker. „Die Öffis bieten einen idealen Platz als Bienenrevier: Entlang der Schienen gibt es oft ungenutzte Flächen, wo sich unzählige Blütenpflanzen ansiedeln", so Alexandra Reinagl, von den Wiener Linien.

Kaum ein Tier hat so ein positives Image wie die Honigbiene. Schon ganz kleine Kinder erkennen das Insekt. Schließlich bevölkert es Kinderbücher und hat mit Biene Maja sogar eine eigene Filmheldin.

Bee Highway – Bee Happy

Der Autobahnbetreiber Asfinag wiederum versucht, die Bienen entlang der Autobahnen anzusiedeln. Vor einigen Wochen startete das Projekt „Bee Highway - Bee Happy“ mit Asfinag Mitarbeitern, die sich in ihrer Freizeit als Imker um Bienen und Honigproduktion kümmern. Sie siedelten mittlerweile 50 Bienenvölker nahe der Autobahnen an.
Da ein Bienenstock im Sommer bis zu 60.000 Tiere beheimatet, schaffe die Asfinag so ein Zuhause für bis zu drei Millionen Bienen. Im Schnitt fliegt eine Biene in einem Radius von rund drei Kilometern um den Bienenstock – somit haben die Tiere ausreichend Platz. Die Asfinag ist nämlich für mehr als 11.000 Hektar Grünflächen verantwortlich. Ausreichend Platz ist also wichtig, wenn man bedenkt, dass eine Biene für 500 Gramm Honig rund 100.000 Kilometer zurücklegt.

Bienen

ASFINAG

„Es sind ungewöhnliche, aber umso wichtigere neue Anrainer an unseren Autobahnen. Bis zu drei Millionen Bienen finden jetzt an Blühflächen und in den Nahbereichen der Autobahn Platz. Es ist ein wesentlicher Teil unserer Bemühungen, durch nachhaltige Bewirtschaftung von Blühflächen sowie einer großen Anzahl von Heckenstrukturen mit heimischen Gehölzen, Anschlussstellen und Randstreifen Lebensräume für Bestäuber und andere Insekten zu schaffen. Zudem verzichten wir bekanntlich bereits seit 2015 freiwillig auf den Einsatz von Glyphosat und gehen jetzt mit unserem Bienen-Highway noch einen Schritt weiter“, erklärte ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl.

Schienenbienen machen Schienenhonig

Die ÖBB setzen in Zukunft auch auf Bienen. An acht Standorten entlang der Gleise werden 60 Bienenstöcke mit rund 3,8 Millionen Tiere angesiedelt.

Schienenbienen

ÖBB/WeXplore

Das Projekt „Schienenbienen“ wurde gemeinsam mit einem Imker gestartet. Acht Standorte wurden definiert und sollen mit den Völkern begesiedelt werden. Imker Markus Bleich kümmert sich um das Wohl der Tiere und die entsprechende Pflege der Landschaft. Die Flächen werden so nachhaltig genutzt und die Artenvielfalt gefördert - gleichzeitig wird unter dem Namen „ÖBB Schienenhonig“ Bio-Honig produziert. Ab Herbst soll er im Webshop und in Bahnbistros erhältlich sein.

Schienenbienen

ÖBB/WeXplore

Die acht Flächen in Niederösterreich, Oberösterreich, Burgenland, Salzburg und Tirol sollen ökologisch nachhaltig gepflegt und bewirtschaftet werden. „Mit den ÖBB Schienenbienen entsteht eine fruchtbare Kooperation zwischen Natur, Mensch und Eisenbahn. Die Flächen werden nachhaltig genutzt, die Artenvielfalt gefördert und die Natur kann wieder aufblühen“, betonte Silvia Angelo, Vorständin der ÖBB-Infrastruktur AG.

(P.K./KO)