Teenager Impfung

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FAQ: Corona-Impfungen für Jugendliche

Heute entscheidet die EMA, ob der Zulassungsantrag von Biontec/Pfizer angenommen, und es empfohlen wird, Jugendliche zwischen zwölf und 16 Jahren zu impfen. In Österreich betrifft diese Entscheidung 340.000 Jugendliche. Impfen, ja oder nein? Wir haben Fragen und vor allem die Antworten dazu, die vielleicht weiterhelfen könnten.

Ab wann können sich Kinder impfen?

In Salzburg ist es schon ab 1. Juli möglich, sich impfen zu lassen. Voranmelden kann man sich in manchen Bundesländern jetzt schon. Aus dem Gesundheitsministerium heißt es, sobald auch das nationale Impfgremium sein ok gibt und die Impfungen für alle freigegeben sind, sind auch österreichweit die ab 12 jährigen dran.

Muss man bei Kindern etwas Besonderes zu beachten?

Im Prinzip sind die gleichen Dinge zu beachten, wie bei Erwachsenen, sagt Impfexperte Herwig Kollaritsch. Das heißt: sich nicht impfen lassen, wenn man Erkältungssymptome oder Fieber hat. Falls das Kind unter einer Allergie leidet, lieber noch 30 Minuten nach der Impfung sitzen bleiben, damit man ausschließen kann, dass es zu einem allergischen Schock kommt.

In den USA hört man von Herzmuskelentzündungen als Nebenwirkung bei jungen Männern. Würde es nicht Sinn machen, bei uns mit Impfungen noch warten?

Da hat Impfexperte Herwig Kollaritsch einen pragmatischen Zugang. Wir müssen nicht unbedingt die Ersten sein, meint er. Nachdem in Amerika mittlerweile aber schon 600.000 Jugendliche geimpft worden sind, bleiben uns noch gut zwei Monate Zeit, zu beobachten, was in Amerika passiert. Für viele Experten ist der Schulbeginn im Herbst die Deadline, ab da sollte eine Impfstrategie stehen.

Teenager Impfung

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Sind Langzeitfolgen ausgeschlossen?

Ein theoretisches Risiko gibt es immer, allerdings sind die Immunreaktionen nach einer Impfung normalweise nach 6-8 Wochen abgeschlossen. Wenn man bis dahin keine Nebenwirkungen bemerkt hat, kommt es üblicherweise auch zu keinen Langzeitfolgen, sagt Kollaritsch. Langzeitfolgen kommen nämlich meistens nur, wenn es davor Nebenwirkungen gab.

Warum soll man impfen, wenn es sowieso keine schweren Krankheitsverläufe gibt?

Dass es bei Kindern und Jugendlichen keine schweren Krankeitsverläufe gibt, stimmt nicht. Bei uns gab es bisher 700 Kinder die schwer an Covid erkrankt waren, vor allem bei Kindern mit Vorerkrankungen. Richtig aber ist, dass die meisten Kinder, keine oder nur sehr milde Symptome haben: aber weil Kinder viel mit Gleichaltrigen unterwegs sind und weniger auf Schutzmaßnahmen achten, rät Kollaritsch zur Impfung.

Unsere Deutschen Nachbarn sind übrigens vorsichtiger: auch wenn die EMA eine Empfehlung abgeben würde, ist noch nicht klar, ob die Impfkommission letztendlich eine Empfehlung ausspricht, den COVID-19 Impfstoff für Kinder im Alter zwischen zwölf und 15 Jahren zu verwenden oder nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen.

Der „Ö3-Wecker“, mit Robert Kratky, 28. Mai 2021, (GER)