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Weltnichtrauchertag - „sag Ja zum Rauchverzicht“
Zuerst einmal die nicht so schönen Zahlen: Weltweit gibt es nach WHO-Schätzungen mehr als 1,3 Milliarden RaucherInnen, mehr als acht Millionen Menschen sterben jedes Jahr infolge des Tabakkonsums - darunter sind 1,2 Millionen „Passivraucher“, also jene, die gar nicht selber rauchen, sondern dem Rauch anderer ausgesetzt sind.
Today is #WorldNoTobaccoDay! 🚭
— World Health Organization (WHO) (@WHO) 30. Mai 2021
The #COVID19 pandemic has led to millions of tobacco users saying they want to quit.
Join communities of quitters and commit to quit today 👉https://t.co/otu6PR8BIp pic.twitter.com/e9QObUQiUL
Rauchfrei Telefon in Österreich
Österreich liegt bei den täglich Rauchenden im europäischen Vergleich mit rund 25 Prozent über dem Durchschnitt.
Während der Coronakrise war das Rauchfrei Telefon besonders gefragt. 3.195 Personen nahmen 2020 die telefonische Beratung in Anspruch (0800 810 013). Die Seite www.rauchfrei.at zählte zudem insgesamt 152.000 Besucher. Das sind im Schnitt 800 am Tag - mit der höchsten Zugriffsrate am 25. März, eine Woche nach Beginn des ersten Lockdowns, teilte die Gesundheitskasse ÖGK (Österreichische Gesundheitskasse) mit.
Nikotinabhängigkeit ist laut dem Epidemiologiebericht Sucht 2020 der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) die am weitesten verbreitete Sucht im Land und inklusive Passivrauchen gemäß aktueller Schätzungen für 15 Prozent aller Todesfälle verantwortlich, warnt die ÖGK.
Hilfe beim Aufhören
Auch die Österreichische Apothekerkammer warnt vor den gesundheitlichen Gefahren des Rauchens: „Um sich das Rauchen nachhaltig abzugewöhnen, bieten die Apotheken für alle Altersgruppen eine spezielle Raucherberatung an und unterstützen dabei, die schlechte Gewohnheit endlich los zu werden“, betont Apothekerkammer-Vizepräsident Raimund Podroschko.
Pick a quit 🚭 date and start your journey towards a nicotine and tobacco-free life!
— World Health Organization (WHO) (@WHO) 30. Mai 2021
Join the WHO 14-day #CommitToQuit challenge on 📱 @WhatsApp today 👉https://t.co/8kTkzdajerpic.twitter.com/uqnogBl1Ea
Eine Nikotinersatztherapie könne dabei helfen, mit dem Rauchen aufzuhören - ohne die Nebenwirkungen eines Nikotinentzugs wie Nervosität oder Gewichtszunahme, erläuterte Podroschko. „Für Aufhörwillige steht eine breite Palette an Nikotinersatzpräparaten zur Verfügung: vom Nikotinkaugummi oder Nikotinpflaster über den Nikotin-Inhalator bis zum Mundspray.“
Umweltverschmutzung durch weggeworfe Stummel
Die Ärzteinitiative gegen Raucherschäden und die Schutzgemeinschaft für Nichtraucher machten außerdem auf das Problem von im Freien achtlos weggeworfenen Zigarettenstummeln aufmerksam. Diese bergen nicht nur Brandgefahr, sondern ihre „hohe Zahl gefährdet uns alle“, betonten die Mediziner Kurt Aigner und Manfred Neuberger von der Ärzteinitiative. „Sie sind ein Problem infolge der Belastung unserer Umwelt als Müll, aber auch durch ihre toxischen Inhaltsstoffe, sowie dem (z.B. durch die Zerreibung der Filter durch Autoreifen) entstehenden Feinstaub, der bei der Atmung tief in die Lunge eindringt.“
Corona als Problem für RaucherInnen
Ein Grund mehr, mit dem Rauchen aufzuhören, meint die WHO: „Das Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken und zu sterben ist für Raucher bis zu 50 Prozent höher als für andere“, zitierte die Organisation WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. „Mit dem Rauchen aufzuhören ist deshalb das beste, was Raucher tun können, um sowohl ihr Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung zu verringern als auch das Risiko, Krebs und Herz- und Atemwegserkrankungen zu bekommen.“
Rauchverzicht wirkt sich rasch positiv aus
Der Verzicht auf das Rauchen wirkt sich unmittelbar und langfristig positiv auf die Gesundheit aus. Nur 20 Minuten nach der Aufgabe des Rauchens sinkt die Herzfrequenz. Innerhalb von 12 Stunden sinkt der Kohlenmonoxid-Spiegel im Blut auf einen Normalwert. Innerhalb von 2 bis 12 Wochen verbessern sich die Durchblutung und die Lungenfunktion. Innerhalb von ein bis neun Monaten lassen Hustenanfälle und Atemnot nach. Innerhalb von fünf bis 15 Jahren liegt das Risiko für einen Schlaganfall bei dem eines Nichtrauchers. Innerhalb von zehn Jahren ist die Sterberate wegen Lungenkrebs nur noch in etwa halb so hoch wie die eines Rauchers. Innerhalb von 15 Jahren liegt das Risiko für ein Herzleiden bei dem eines Nichtrauchers.
(WHO/APA/KO)