Schneeglöckchen

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Die Temperaturen gehen rauf

Wann wird’s endlich wärmer? Das fragen sich derzeit viele Menschen sehnsüchtig. Nach Schnee und Frost bis in den April hinein, war auch der Mai noch nasskalt. Dieser Frühling passt überhaupt nicht in das Bild, das wir von den letzten Jahren und Jahrzehnten haben.

Es ist ein ungewöhnlicher Frühling. In anderen Jahren haben wir im Mai schon baden können, heuer sind die Seen noch eiskalt, auf den Bergen liegt sehr viel Schnee und die Vegetation hinkt hinterher, um ganze drei Wochen später als letztes Jahr werden die Erdbeeren geerntet.

Es wird wärmer

Fast zwei Grad ist der Frühling kälter als in den letzten 30 Jahren. Um einen kälteren zu finden, muss man in den Klimabüchern bis ins Jahr 1987 zurückblättern. Aber: Noch in den 1960ern und 1970ern wäre dieser Frühling als ganz normal empfunden worden. Seitdem ist es immer wärmer geworden, Stichwort Klimawandel. Und der Trend wird sich in Zukunft fortsetzen. Dieser Frühling bleibt damit wohl nur ein Ausreißer.

Alpen

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Überraschend fällt die Niederschlagsbilanz aus. Der Frühling bilanziert nämlich in ganz Österreich mit einem Minus von rund 20 Prozent, denn März und April waren rekordverdächtig trocken. Gut für die Natur, dass der nasse Mai noch einiges wettgemacht gemacht hat. Im Süden Kärntens zählt der Mai zu den regenreichsten überhaupt seit Messbeginn.

Auffällig wenige Gewitter

Auffällig in diesem Frühling waren die wenigen Gewitter. Ein Grund: der viele Schnee. Über zwei Meter liegen immer noch auf der Rudolfshütte in den Salzburger Tauern. Gewitter brauen sich ja gerne über den Bergen zusammen, sind die schneebedeckt, heizen sie sich mit der Sonneneinstrahlung weniger auf und hemmen die Entwicklung von Gewittertürmen.

Aber: warum ist der Frühling nun so kalt?

Weil fast durchgehend Nordströmungen geherrscht haben, die warme Luft aus dem Süden konnte sich nur wenige Male etablieren. Wenn, dann aber gleich extrem, so wurden Ende März an über 60 Wetterstationen neue Wärmerekorde aufgestellt, eine Woche später gefolgt von Kälterekorde für April mit minus sieben Grad sogar in Graz und mit massiven Frostschäden in der Landwirtschaft.

Und vor drei Wochen war auch schon mal der Hochsommer zu Gast mit Tropennächten und 31 Grad z.B. in der Stadt Salzburg, seitdem war es aber wieder durchgehend zu kühl.

(DS)