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Das Comeback des Nachtlebens

Keine Sperrstunde, kein Mindestabstand und keine Masken mehr. Nach fast 500 Tagen Zwangspause dürfen Clubs und Discos heute wieder aufsperren. Obwohl die Rahmenbedingungen dafür nun passen, wollen aber nicht alle diese Möglichkeit nutzen und warten mit der Wiedereröffnung noch ab.

Rund 2.500 Nachtlokale gibt es in Österreich, ungefähr drei Viertel davon sperren jetzt wieder auf, sagt Stefan Ratzenberger vom Verband Österreichischer Nachtgastronomen. „Der Rest wartet noch ab, das sind vor allem Großdiskotheken im ländlichen Raum, die auch vor der Corona-Pandemie im Sommer zum Teil geschlossen waren. Im urbanen Raum schaut es hingegen deutlich besser aus, hier stehen die Nachtgastronomen in den Startlöchern“.

Einer von ihnen ist David Milwa. Er ist Betriebsleiter im Musikpark A1 in Linz und kann es bereits kaum erwarten, wenn heute um 22 Uhr endlich wieder Musik aus den Boxen kommt und die Lichtershow startet. Man sei gut vorbereitet, sagt Milwa. Die Kontrolle der „3G-Regel“ und die Gästeregistrierung, die noch bis 22. Juli vorgeschrieben ist, könne zwar vereinzelt zu etwas längeren Wartezeiten beim Einlass führen, mittels QR-Code sollte das aber rasch erledigt sein. Vorerst werden in der Linzer Disco zwei von drei Bereiche geöffnet. Knapp 500 Besucher können gleichzeitig feiern.

Prater Dome öffnet für 2.000 Tanzwütige

In Österreichs größter Diskothek, dem Prater Dome in Wien, kann ab morgen (Freitag, 2. Juli) wieder getanzt werden. Wie in allen Nachtlokalen gilt auch hier vorerst noch eine Kapazitätsbeschränkung von 75 Prozent. „Bei uns sind das maximal 2.000 Gäste. Wir kontrollieren die „3G-Regel“, indem wir im Eingangsbereich zwei Schleusen installieren. Es wird zu einem kleinen Mehraufwand kommen, wir gehen aber davon aus, dass sich deshalb keine größeren Menschenansammlungen bilden. Wer keinen „3G-Nachweis" dabei hat, wird jedenfalls abgewiesen“, so Holger Pfister, einer der Prater-Dome-Chefs.

Einige Betreiber von Großdiscos warten hingegen noch mit dem Aufsperren. Andreas Leitner von der Nach(t)leben-Gruppe, zu der unter anderem das Empire in St. Martin im Mühlkreis in Oberösterreich gehört, weiß noch nicht, wann sich die Pforten wieder öffnen. Im Juli wohl noch nicht, auch weil im Sommer die Menschen lieber im Freien feiern und es viele Outdoor-Veranstaltungen gibt, so Leitner. Ähnlich sieht das Martin Fritz, Geschäftsführer der Bollwerk-Gruppe. Die Diskotheken in Graz, Klagenfurt und Niklasdorf (Bezirk Leoben) bleiben vorerst ebenfalls noch geschlossen. Fritz nennt im Ö3-Interview als weiteren Grund auch den massiven Personalmangel: „Unsere Mitarbeiter sind in dieser langen Pandemiezeit und wegen der großen Unsicherheit, die noch immer vorherrscht, inzwischen in andere Branchen gewechselt.“

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, am 1. Juli 2021 (JF)