Rosa Kristall aus dem Waldviertel

APA/UNIVERSITÄT WIEN/ALBERT PRAYER

Rosa Kristalle: Neues Mineral im Waldviertel entdeckt

In einem Steinbruch in Raabs an der Thaya, hat der Mineraliensammler Albert Prayer in den vergangenen Jahren immer wieder solche rosa gefärbte Kristalle entdeckt, jetzt stellen sie sich als komplett neue Turmaline heraus.

Mineralogen der Uni Wien haben die rosa Kristalle untersucht und jetzt herausgefunden, dass es sich dabei um ein bisher unbekanntes Mineral aus der Gruppe der Turmaline handelt.

Die Profis gehen jetzt davon aus, dass es für die Kristalle aus dem Waldviertel Potenzial für Anwendungen in Wissenschaft und Technik gibt. Der Turmalin heißt jetzt offiziell "Alumino-Oxy-Rossmanit“ - weil er ist der Aluminium-reichste Turmalin, der jemals entdeckt wurde. Gleichzeitig ist er sehr arm an Wasser und Natrium, was auf ganz spezielle Bildungsbedingungen hinweist. Die Kristalle wurden laut Experten vor rund 340 Millionen Jahren bei höherem Druck aus einer rund 700 Grad Celsius heißen, sehr trockenen Gesteinsschmelze gebildet.

Unter dem Begriff „Turmalin“ werden viele Mineralarten mit ähnlicher Kristallstruktur, also räumlicher Anordnung der Atome, aber unterschiedlicher chemischer Zusammensetzung zusammengefasst. Manche davon wurden aufgrund ihrer Härte und Farbenvielfalt als Schmucksteine verwendet. So findet sich ein roter Turmalin auf der für Kaiser Karl IV angefertigten Wenzelskrone und 21 farbige Turmaline zieren die Meisterschale der deutschen Fußball-Bundesliga. Zudem werden Turmaline aufgrund ihrer optischen und elektrischen Eigenschaften in Mikroskopen oder Sensoren eingesetzt.

7. Juli 2021 (apa/MB)