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China zensiert mehrere LGBTIQ-Gruppen im Netz
Die Gruppen mit LGBTIQ-Inhalten sollen laut Hinweis in der App gegen nicht näher genannte Vorschriften in den Online-Netzwerken verstoßen haben. In der kurzen Mitteilung hieß es weiter, dass WeChat „relevante Beschwerden“ über die Seiten erhalten habe. Die Konto-Namen der Gruppen wurden in „Unbenannter Account“ umgeändert.
WeChat kombiniert Messenger-Dienste mit Bezahl-Funktionen und hat über eine Milliarde Nutzerinnen und Nutzer.
LGBTIQ steht für lesbisch, schwul, bisexuell, trans- und intergeschlechtlich, sowie queer.
Auch die feministische Studentengruppe „Zhihe Society“ der Fudan-Universität in Shanghai erklärte am Mittwoch, dass ihr offizielles WeChat-Konto gelöscht worden sei. „Es ist sehr klar, dass es keine Möglichkeit gibt, dass Zhihes ursprüngliches Konto kurzfristig wiederbelebt werden kann“, teilte die Organisation mit.
Chinesische Online-Netzwerke zensieren häufig Inhalte, die als politisch sensibel oder unangemessen erachtet werden. Auch in der Vergangenheit waren bereits LGBTIQ-bezogene Inhalte auf Video-Streaming-Apps und in ausländischen Filmen zensiert worden. Obwohl China Homosexualität im Jahr 1997 entkriminalisiert hat, ist die gleichgeschlechtliche Ehe illegal und Themen rund um LGBTIQ-Gruppen gelten als heikel.
Der Schritt sorgte im Netz für Empörung - zahlreiche Nutzer riefen zu Online-Protesten auf. Mehrere WeChat-Nutzer und -Nutzerinnen forderten andere auf, ihre Accounts in Solidarität mit den LGBTIQ-Gruppen in „Unbenannter Account“ umzubenennen. Auch mehrere der Protestaufrufe verschwanden jedoch wenig später von der Plattform.
7. Juli 2021 (AFP/MB)