Sonnencreme Spray

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Sonnenschutz: Das schmieren die Haut-Profis

Sonnencreme oder doch lieber ein Spray: Was schmieren die Dermatologinnen und Dermatologen des Landes im Sommerurlaub? Wir haben nachgefragt.

Das Angebot ist, egal ob in den Apotheken oder Drogeriemärkten, vielfältig. Aber was ist eigentlich der beste Sonnenschutz für den Sommerurlaub. Wir haben bei den Profis, also den Dermatologen in Österreich nachgefragt, worauf sie denn schwören.

Sonnenspray praktischer als Sonnencreme

Ö3-Reporterin Veronika Kratochwil hat bei ihrem Rundruf unter Hautärzten von Eisenstadt bis Dornbirn größtenteils die gleichen Antworten erhalten. Praktisch und einfach leichter aufzutragen ist der Schutzspray, weshalb der in keinem Gepäck fehlen darf.

„Am Strand ist der Spray einfach deutlich angenehmer. Wenn alles voller Sand ist und ich mir die Hände nicht schmutzig machen möchte, greife auch ich immer zum Spray“, sagt Matthias Skocic, Hautarzt in Linz.

Der Vorteil liege eindeutig bei den Sprays, so Christina Rainer-Längle, Hautärztin aus Dornbirn. Schließlich werden beim Spray die Hände nicht so klebrig wie beim Einschmieren mit der Sonnencreme. Wichtig sei aber zu beachten, dass vollflächig geschmiert wird. „Besonders bei den transparenten Sprays ist es nicht leicht ersichtlich, wo denn schon Spray aufgetragen worden ist. Das ist dann meistens erst am Abend sichtbar, nämlich an den Stellen wo dann ein Sonnenbrand ist“, warnt die Expertin.

Sonnencreme unterschiedlicher Marken

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Die Kleidung ist der Grund, warum Hautärztin Dr. Kristina Semmelweis für sich und ihre Familie die Sonnensprays bevorzugt. „Wenn die ganze Sommerkleidung dann gelbe Ränder bekommt von der Sonnencreme, ist das für mich ein Grund, ausschließlich Sprays zu verwenden“, erzählt Semmelweis im Ö3-Interview.

Ersten Sonnenschutz schon in der Früh auftragen

Am besten ist es sich gleich in der Früh einzuschmieren, wenn wir noch nicht schwitzen und die Creme beziehungsweise der Spray gut einwirken kann. „Ich schmiere mich meistens noch am Zimmer ein, verwende aber immer so wenig wie möglich vom Sonnenschutz, weil ich das klebrige Gefühl nicht mag“, gesteht Dr. Helmut Leonhartsberger aus Wien. Um über den ganzen Tag hinweg ausreichend geschützt zu sein, muss dafür immer wieder nachgeschmiert werden. „Je mehr man draußen ist im Wasser, duscht und auch Sport betreibt, desto häufiger sollte man nachschmieren“, warnt Dr. Barbara Franz. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, schmiert am besten stündlich nach.

Experten setzen auf Lichtschutzfaktor 50+

Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor unter 30 sollte es laut Dr. Matthias Skocic gar nicht erst geben. „Ich schmiere so gut wie immer Lichtschutzfaktor 50+. Vielleicht im späten Sommer zwischendurch mal 30 aber grundsätzlich immer 50+“, so der Experte. Auch Dr. Barbara Franz, Hautärztin aus Wien schwört auf Lichtschutzfaktor 50+. Für Sie kommt keine Alternative in Frage. „Vor allem in der Mittagssonne, also zwischen 11:00 Uhr bis 16.00 Uhr empfehle ich immer einen 50+ Faktor zu tragen“, so Dr. Franz im Ö3-Interview. Sie selbst sei gerade in Grado auf Urlaub, wo die Kinder nahezu stündlich eingeschmiert werden. „Meine Familie lacht schon immer, weil wir immer literweise Sonnenschutz mitnehmen auf Urlaub“.

Haltbarkeitsdatum mit Toleranzgrenze

Generell wird empfohlen, Sonnenschutz innerhalb eines Jahres aufzubrauchen. „Die meisten Sonnencremes sind tatsächlich chemisch und nicht physikalisch und diese Substanzen sind sehr lange haltbar. Da geht es dann eher drum, dass die Cremes ranzig riechen. Vom Schutz her denke ich, halten sie länger als es das Mindesthaltbarkeitsdatum vorgibt“, erzählt Skocic. Er selbst verwende Sonnencremes und Sprays jedenfalls länger als vorgeschrieben. „Ist die Creme aber schon ein Jahr über dem Mindesthaltbarkeitsdatum, dann verwende ich sie aber auch nicht mehr“, sagt der Profi.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, am 12. Juli 2021 (VK)