Free Britney

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Britney Spears darf eigenen Anwalt bestimmen

Jetzt kommt Bewegung in die Sache: Eine Richterin in Los Angeles kam dem Wunsch der Sängerin nach und entschied, dass Britney Spears im Vormundstreit gegen ihren Vater ihren eigenen Anwalt wählen darf. Die Verhandlungen gehen in die nächste Runde.

Seit 2008 steht Pop-Star Britney Spears unter Vormundschaft. Nach einer weiteren, emotionalen Anhörung am Mittwoch steht jetzt fest, sie darf ihren eigenen Anwalt wählen.

In Zukunft wird Mathew Rosengart die Sängerin vertreten, der Anwalt arbeitete bereits mit Klienten wie Sean Penn, Keanu Reeves und Steven Spielberg zusammen. Er werde sich nach den Wünschen von Spears nun „schnell und aggressiv“ dafür einsetzen, ihren Vater Jamie als Vormund abzusetzen, sagte Rosengart nach der Anhörung vor der Presse.

Emotionaler Auftritt vor Gericht

Britney Spears, die schon vor drei Wochen in einer emotionalen Ansprache Vorwürfe gegen ihre Familie, Betreuer und Anwälte erhob, meldete sich am Mittwoch erneut per Telefon im Gericht zu Wort und griff abermals ihren 68-jährigen Vater schwer an. Sie wolle ihn wegen Vormundschaftsmissbrauchs verklagen, sagte die Sängerin nach US-Medienberichten. Sie sei bedroht worden und habe große Angst vor ihrem Vater. Stellenweise brach der Popstar in Schluchzen aus.

Im Juni fordert die Sängerin in einer Anhörung ein Ende der Vormundschaft über ihre Person und ihre Finanzen. Sie fühle sich von ihrer Familie und von Managern ausgenutzt. Sie werde von allen kontrolliert und könne selbst nicht über ihr Leben bestimmen, erklärte die Sängerin von Hits wie „Oops!...I Did It Again“ oder „Baby One More Time“.

Ihre erste, öffentliche Stellungnahme in dem Streit schlug große Wellen. Wenig später kündigte ihr jahrelanger Manager Larry Rudolph, dann machte ihr vom Gericht bestellter Anwalt Sam Ingham einen Rückzieher. Er wolle von seinen Aufgaben entbunden werden, sobald ein Nachfolger gefunden sei, beantragte Ingham Anfang Juli.

Richterin Brenda Penny nahm seine Kündigung am Mittwoch an und setzte Spears’ Wunschkandidaten Rosengart ein. Für die persönlichen Belange der Sängerin, darunter medizinische Anliegen, ist als Mit-Vormund weiterhin Jodi Montgomery zuständig.

Nachdem die Sängerin wegen beruflicher und privater Probleme psychisch zusammengebrochen war, übertrug ein Gericht 2008 ihrem Vater die Vormundschaft. Zunächst verwaltete er das Vermögen und private Anliegen seiner berühmten Tochter. 2019 trat er kürzer, blieb aber weiter für die Finanzen zuständig. Spears’ Vermögen wird auf 60 Millionen Dollar geschätzt.

Prominente Unterstützer

Viele Prominente und Fans schlugen sichauf Social Media unter dem Hashtag „#FreeBritney“ auf die Seite der Sängerin. Hunderte Unterstützer gingen am Mittwoch in Los Angeles, Washington, London und anderen Städten auf die Straße und forderten mit Sprechchören und auf Plakaten Freiheit für Spears.

Britney Spears bedankte sich auf Twitter und Instagram bei ihren „großartigen“ Fans für deren Unterstützung. Mit einem neuen Anwalt gehe es nun aufwärts. „Ich bin dankbar und schätze mich glücklich“, schrieb Spears zu einem kurzen Video, hoch zu Pferd und beim Radschlagen auf einer Wiese. So würde sie nun feiern, erklärte sie unter dem Hashtag „#FreeBritney“.

(APA/KO)