Birgit Minichmayr

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Minichmayr und Altenberger sehen Wandel nach #MeToo

Die Schauspielerinnen Birgit Minichmayr und Verena Altenberger sehen ein paar Jahre nach der #MeToo-Debatte über Sexismus und Gewalt einen echten Wandel im Kultur- und Unterhaltungsgeschäft.

"Dieser Geniekult des weißen Mannes zum Beispiel ist jetzt zum Glück wirklich vorbei. Dass sich einer wie die Axt im Walde benehmen kann, der seine Schauspielerinnen und Schauspieler nur als „Material" sieht, die sich dem Genie unterzuordnen haben, hat sich erledigt“, sagte Minichmayr im Doppelinterview des Magazins „Der Spiegel“.

„#MeToo hat viel geholfen. Vielleicht hat sich noch nicht so viel verändert in den Verhaltensweisen, aber alle sind viel aufmerksamer“, sagte Altenberger. „Es geht nicht darum, jedem Mann zu unterstellen, dass er übergriffig werden kann. Sondern zu wissen, wie man sich verhält. Durch #MeToo hat sich vor allem der Zusammenhalt unter Frauen verändert. Wir sind selbstbewusster geworden und auch hilfreicher im Beobachten.“

Verena Altenberger

Hitradio Ö3

Verena Altenberger

Minichmayr sagte über Workshops im Business: "Das Lustigste an den Sexismusschulungen sind immer die Klagen irgendeines Mannes: „Ich weiß nicht, wie ich noch flirten soll." Manche haben jetzt ständig Schweißperlen auf der Stirn.“ Vermutlich sei aber schon „das Flirten das Problem“, weil es keines sei. "Ein Beispiel: Ich sitze mit einem Produzenten beim Abendessen, und man bespricht Details. Heute sagt der Produzent vielleicht: „Ja, wenn es #MeToo nicht gäbe, dann würde ich jetzt..." Vor fünf Jahren wäre es nicht nur der Satz gewesen, sondern noch die Hand auf meinem Knie.“

Die beiden Schauspielerinnen Minichmayr und Altenberger standen beide schon als Buhlschaft bei den Salzburger Festspielen im „Jedermann“ auf der Bühne - Minichmayr von 2010 bis 2012, Altenberger ist die aktuelle Buhlschaft 2021.

(dpa)