Andreas Ropin

Andi Peichl

Steirer läuft in 24 Stunden 4 Mal auf den Großglockner

Es braucht einen eisernen Willen und eiserne Wadln, um diese Leistung zu erbringen: Andreas Ropin aus Trofaiach in der Obersteiermark bezwang am Wochenende Österreichs höchsten Berg im Laufschritt - und das gleich vier Mal in 24 Stunden.

Runde eins: Am Samstag um 10 Uhr startete der Ultraläufer zu seiner letzten großen, selbstgestellten Aufgabe, das Gipfelkreuz des Großglockner in 24 Stunden so oft wie möglich zu sehen. Nach zehn Jahren mit unglaublichen Leistungen sollte es seine letzte Mammutaufgabe sein. Um 12:20 Uhr war Ropin das erste Mal am Gipfel, um 14:10 Uhr wieder beim Basislager beim Luckner Hauses auf 1920 Meter Seehöhe. Wie die Zeit schon verrät, lief beim ersten Durchgang alles perfekt, und Andreas sogar auf Kurs für fünf Aufstiege.

Runde zwei: Allerdings wurde beim zweiten Aufstieg deutlich, dass der Kleine mit dem eisernen Willen diesmal auf besonders harte Gegner traf. Denn der Glockner hat „Komplizen“, wie Höhenluft und ann diesem Tag auch noch Hitze, und so war das hohe Anfangstempo bei Durchgang zwei nicht mehr ganz zu halten. Und vorm Gipfelkreuz legte ihm auch noch ein Stein einen „Haschpler“. Andreas Ropin kam mit leichten Abschürfungen davon.

Spitzname „Rambo“

Wie sein Spitzname schon verrät: Schmerz kennt er keinen. Runde zwei ging aber an den Berg.

Runde drei: Der Giftzwerg schlägt zurück. Die Temperaturen waren jetzt optimal und die Motivationskurve schlug bis über die Gipfelkreuz-Seehöhe von 3798 Meter aus.

Runde vier: Besonders über 2800 Meter machte sich die „dünne“ Luft bemerkbar. Mit brennender Muskulatur, wachsender Müdigkeit und Konzentrationsschwächen ging es in die gefährlichen Kletterpassagen. Dazu kamen Kreuzschmerzen. Die operierten Knie hielten. Andreas musste sein Tempo weiter reduzieren und der ansonsten extrem trittsichere Bergfex musste sich eingestehen, dass der Aufstieg im hochalpinen Gelände nicht mehr so leicht wie gewohnt von der Hand ging.

15.024 Höhenmeter und 70 Kilometer Strecke

Somit beschloss der Familienvater, dass Sicherheit und Gesundheit vorgehen, und gab bereits während des vierten Durchganges per Funk durch, dass er keinen fünften Aufstieg riskieren werde. Um 8:47 Uhr am Sonntag lief Andreas „Rampo“ Ropin nach 15.024 Gesamt-Höhenmetern(7512 Höhenmeter Aufstieg) und 70 Kilometern Wegstrecke glücklich nach vier Glockner-Gipfelsiegen ins Ziel, wo ihn sein kleines, eingeschworenes Team, mit Ehefrau Martina, Bruder Alex, Vater Erwin und Freunde, empfing.

Andreas Ropin

Andi Peichl

Der Athlet bedankt sich vor allem bei Bergführer Alois Langmaier, der gemeinsam mit Heribert Oswald und Werner Tonhofer für die Sicherheit sorgte. Florian Oberlohr vom Lucknerhaus, Hüttenwirt Hannes und Toni von der Erzherzog-Johann-Hütte (Adlersruhe) und die Helfern Matthias Jantscher und Karl Veitschegger werden ebenfalls mit einem großen Danke überschüttet.

Nächstes Projekt: Buch schreiben

Gemeinsam mit Andi Peichl möchte Andreas Ropin seine Geschichte aufarbeiten. Inhalt dafür gäbe es genug.....

(GH)

„Die Hillerei“, mit Gabi Hiller, 22. August 2021