Geimpft vs. Genesen

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Warum ist „geimpft“ mehr wert als „genesen“?

Über 661.000 Genesene gibt es momentan in Österreich, sie können sechs Monate eine ärztliche Bestätigung vorweisen und danach mittels Antikörpertests nachweisen, dass sie noch immun gegen Covid-19 sind. Kommt die 1G-Regelung, erhalten aber nur mehr geimpfte Personen Zutritt zu gewissen Bereichen. Das sorgt momentan für Diskussionen: Warum stehen Geimpfte über Genesenen?

Uneinigkeit unter Experten

Die Studienlage ist hier noch dünn, deswegen gehen auch unter den ExpertInnen die Meinungen auseinander. Fix ist auf jeden Fall, dass das nationale Impfgremium Genesenen empfiehlt, sich vier Wochen nach einer überstandenen Corona-Infektion ein Mal impfen zu lassen. Genesene ersparen sich so einen Stich und fallen mit der ersten Impfung automatisch in den Pool der Geimpften. Das sei durchaus sinnvoll, bestätigt Virologin Monika Redlberger-Fritz. Genesen und geimpft zu sein sei die sicherste Kombination, weil das Immunsystem dann sozusagen zwei Mal in Kontakt mit dem Virus kommt. Ist man nur Genesen, kann man sich schneller wieder infizieren.

Geimpft vs. Genesen

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Genesene gleich geschützt wie geimpfte

Der Virologe Florian Krammer hat auf Twitter gepostet, dass Infektionen gleich gut vor Reinfektionen schützen wie Impfungen - allerdings seien die Untersuchungen dazu durchgeführt worden, bevor Delta die dominierende (und deutlich ansteckendere) Variante war. Für die Virologin Dorothee van Laer macht die 1G-Regel keinen Sinn, sie sagt, dass der Status „Genesen“ womöglich sogar noch besser schützt als die Impfung und Genesene deswegen nicht ausgeschlossen werden sollten.

Ö3-Wecker mit Robert Kratky, 31. August 2021 (HF)