Gemüse

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Tag der Lebensmittelverschwendung

88 Millionen Tonnen Lebensmittel landen laut EU-Kommission pro Jahr in Europas Tonnen, in Österreich sind es jährlich gut eine Million Tonnen – die Hälfte davon in privaten Haushalten.

Jeder Haushalt wirft pro Jahr im Schnitt 133 Kilo Lebensmittel weg und damit zwischen 250 und 800 Euro landen laut WWF jährlich pro Haushalt im Müll. Nach Angaben der Welternährungsorganisation (FAO) wird insgesamt rund ein Drittel aller weltweit produzierten Lebensmittel von allen Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette weggeworfen. Ressourcen wie Wasser, Land, Energie, Arbeitszeit und Geld gehen damit verloren, während die Treibhausgasemissionen steigen. Daher haben die Vereinten Nationen 2019 den Internationalen Tag gegen Lebensmittel-Verschwendung initiiert, der 2020 erstmals begangen wurde. Das Ziel ist unter anderem, auf die Verantwortung jedes einzelnen Akteurs entlang der Wertschöpfungskette aufmerksam zu machen.

Gemeinsam etwas dagegen tun

Der sorgsame Umgang mit unserer Nahrung ist nicht nur aus finanziellen Gründen, sondern auch aus gesellschaftlichen Überlegungen dringend notwendig. Bereits mit kleinen Maßnahmen kann eine große Wirkung erzielt werden.

Einkaufen

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Einkaufen

Gut geplante Einkäufe helfen nicht nur Lebensmittelabfälle zu vermeiden, wir sparen dadurch auch eine Menge Zeit und Geld im Supermarkt.Drei einfache Schritte für den richtigen Einkauf:

  1. Mit wenigen Fragen einen Überblick verschaffen: Was fehlt zu Hause? Was muss noch aufgebraucht werden? Was ist für diese Woche geplant?
  2. Ein Einkaufszettel wirkt Wunder! Damit ist festgehalten, was tatsächlich gebraucht wird und es kann genau danach eingekauft werden.
  3. Konsequent bleiben! Die größte Herausforderung in den Märkten ist es, dem vielfältigen Angebot zu widerstehen. Halten wir uns jedoch an den Einkaufszettel, so kaufen wir automatisch die richtigen Mengen und Produkte.

Konsum

Nicht immer lassen sich geöffnete Produkte auf einmal aufbrauchen. Das heißt aber nicht automatisch, dass die Reste weggeworfen werden müssen. Was Sie tun können, um Abfälle zu vermeiden:

  1. Die richtige Menge zu kochen ist nicht ganz so leicht. Doch je öfter gekocht wird, desto besser können auch Mengen eingeschätzt werden. Wem zunächst die Erfahrung fehlt, dem helfen Kochbücher, Webseiten oder Foren im Internet.
  2. Zu viel Gekochtes einfach gekühlt aufbewahren oder einfrieren und bei Bedarf wieder aufwärmen bzw. zu einer anderen, neuen Speise verarbeiten.
  3. Reste, die beim Zubereiten einer Speise übrig bleiben, müssen nicht im Abfall landen. Gekühlt halten sich angebrochene Produkte, Obst und Gemüse durchaus eine Weile. Auch am nächsten Tag lassen sich aus den Resten leicht neue Gerichte und Snacks zaubern.

Lagerung

Die meisten Produkte verderben, weil sie falsch aufbewahrt oder vergessen werden. Wer einige einfache Tipps zur richtigen Lagerung beachtet, trägt wesentlich zur nachhaltigen Verringerung von Lebensmittelabfällen bei. Genaue Tipps zur Lagerung von Gemüse, Obst & Brot finden Sie auf der Seite des Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie

Wassermelone

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Essenrettung im Netz

Jeder kennt es: Wieder mal zu viel eingekauft oder es ist dann doch nicht so viel Besuch wie erwartet gekommen. Die Lösung: foodsharing.at. Auf der Online Plattform kannst du überschüssiges Essen in öffentliche Kühlschränke geben – oder dich dort auch gratis bedienen. Und du findest auf dieser Plattform auch User, mit denen du ganz persönlich und direkt Lebensmittel austauschen kannst.

In Supermärkten, Restaurants, Hotels oder auch Bäckereien bleibt am Ende des Tages viele Lebensmittel übrig, das zwar noch einwandfrei ist, aber am nächsten Tag nicht mehr angeboten werden kann. Über die App „Too good too go“ kannst du dein „Überraschungs-Essenspackerl“ bestellen und nach Verkaufsschluss zu einem Drittel des ursprünglichen Preises abgeholt werden. Verpackt werden diese in den sogenannten „Überraschungssackerln“. Überraschungspaket daher, weil man nie genau weiß, was drinnen sein wird. Der Inhalt ist davon abhängig, was an diesem Tag übrig geblieben ist. Inzwischen machen bereits 2348 Betriebe in ganz Österreich mit und rund 800.000 Österreicher sind angemeldet.

Die App gibt es für Androidund iOS verfügbar.

Mitarbeiter der Team Österreich Tafel

Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Thomas Holly Kellner

Lebensmittel retten – und helfen

Gerade in Supermärkten und bei Lebensmittelproduzenten fallen überschüssige Lebensmittel an, die noch einwandfrei, aber eben aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkaufbar sind. Um diese Lebensmittel vor der Tonne zu retten, sind zahlreiche Tafelorganisationen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Einsatz, zum Beispiel die Wiener Tafel, die Flachgauer Tafel, „Tischlein Deck dich“ in Vorarlberg – oder eben im ganzen Land die Team Österreich Tafel von Ö3 und dem Roten Kreuz: Da entlasten Überschuss-Lebensmittel dann also knappe Haushaltsbudgets!

Verband der österreichischen Tafel

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, 29. September 2021