Mini Roboter

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Amazon bringt Mini-Roboter auf den Markt

Das neue Teil funktioniert im Prinzip wie ein Saugroboter. „Astro“ navigiert autonom durch das Haus. Geladen wird er direkt an einer Docking-Station, an der er sich „schlafen“ legt. Laut Amazon soll „Astro“ auf das eigene Heim aufpassen, wenn man gerade nicht da ist. Vorerst gibt’s Astro nur in den USA für umgerechnet 856 Euro.

Auch pflegebedürftige Angehörige sollen damit überwacht werden können. Mit dem eingebauten Monitor ist auch Videotelefonie möglich. Amazon will so zu einem Vorreiter bei Haushaltsrobotern werden. „Astro“ hat einen Bildschirm, kann seine Umgebung mit Kamera und Mikrofon erfassen und bewegt sich auf Rädern durchs Haus. „Wir glauben, dass in fünf bis zehn Jahren jeder Haushalt mindestens einen Roboter haben wird“, sagte Amazons Gerätechef Dave Limp. Die starke Position im vernetzten Zuhause will der Konzern bis dahin mit neuen Geräten und Funktionen für seine Sprachassistentin Alexa ausbauen.

Das Gerät kann hauptsächlich zur Kommunikation sowie als eine Art mobile Sicherheitsanlage verwendet werden. Und er hat einen Getränkehalter. Dave Limp, der den Roboter seit rund einem Jahr in seinem eigenen Haus testet, fand eine praktische Verwendung dafür: „Ich kann ihm sagen, finde meine Frau“ - und Astro fährt dann ein in den Halter gestecktes Getränk zu ihr rüber. An den USB-C-Port daneben können auch kleine Gerätschaften angeschlossen werden - wie zum Beispiel eine Maschine, die Hunde-Leckerlis rauswerfen kann.

Privatsphäre als Herausforderung

Um nützlich zu sein, muss der Roboter die Gesichter der Bewohner eines Hauses kennen und wiedererkennen. Amazon betont besonders, dass man Vorkehrungen getroffen habe, damit von der fahrenden Kamera keine Gefahr für die Privatsphäre ausgeht. Limp tritt etwa der Sorge entgegen, dass die Roboter mit richterlichem Beschluss zur Überwachung bei Ermittlungen angezapft werden können. „Wir würden der Polizei nie Zugang zu dem Gerät geben.“ Auch eventuelle Aufnahmen seien nur für die Nutzer verfügbar.

Die Daten, die für die Navigation durch ein Zuhause notwendig sind, werden komplett auf dem Gerät verarbeitet und gehen nicht in die Cloud. Und der Nutzer kann auch Räume festlegen, die Astro nicht betreten darf. Und dann gebe es noch eine altbewährte Art, Roboter rauszuhalten: „Es gibt Gründe dafür, dass es Türen gibt - und Astro kann keine Türen öffnen“, sagte Limp.

Der Konzern will die Astro-Roboter zunächst ausgewählten Nutzern zum Preis von rund 1.000 Dollar (856 Euro) zur Verfügung stellen. Auch andere Unternehmen arbeiten derzeit an Haushaltsrobotern - und machen sich zudem Gedanken über Maschinen mit Greifarmen, die einfache Aufgaben übernehmen könnten.

(APA/KO)