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Österreichische Studierende sind älter und arbeiten mehr

Die Studentinnen und Studenten in Österreich sind im europäischen Vergleich älter und arbeiten nebenbei häufiger. Das zeigt die neue „Eurostudent“-Studie, in der die sozialen und ökonomischen Studienbedingungen in 26 Staaten verglichen werden.

Bei der Bildungsherkunft ist das Bild differenziert: In Österreich sind sowohl Studierende aus bildungsfernen Haushalten als auch jene aus Akademikerfamilien weniger stark repräsentiert als in den Vergleichsländern.

Für die Studie wurden Erhebungen aus Albanien, Österreich, der Schweiz, Tschechien, Deutschland, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Georgien, Kroatien, Ungarn, Irland, Island, Italien, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowenien und der Türkei analysiert.

Im Schnitt sind die österreichischen Studierenden 27 Jahre alt – das ist mehr als ein Jahr mehr als das Durchschnittsalter der 25 Vergleichsländer (25,8 Jahre). Dabei spielt es keine Rolle, ob sei an einer Universität inskribiert sind oder an einer anderen Hochschulinstitution (z. B. Fachhochschule, Pädagogische Hochschule). In Österreich sind sowohl die Unistudenten im Schnitt älter (27,1 Jahre) als ihre europäischen Kollegen (25,5 Jahre) als auch jene an anderen Hochschulen (26,7 vs. 26,2 Jahre). Ähnlich sehen die Ergebnisse beim Median-Alter der Studierenden aus.

Österreichische Studierende arbeiten häufiger

Das höhere Alter hat auch Implikationen auf andere Lebensbereiche: So leben etwa in Österreich weniger Studierende noch bei ihren Eltern (20 Prozent) als im Europavergleich (34 Prozent).

Im Schnitt arbeiten die österreichischen Studenten auch etwas häufiger: 58 Prozent sind hierzulande sowohl während des Semesters als auch in der vorlesungsfreien Zeit erwerbstätig, im europäischen Vergleich sind es 53 Prozent.

Bildungsferne Schichten unterrepräsentiert

In allen Vergleichsländern sind Studenten aus bildungsfernen Schichten an den Hochschulen unterrepräsentiert, in Österreich allerdings etwas stärker. So haben etwa in Österreich nur vier Prozent der Studenten Eltern mit höchstens Pflichtschulabschluss, in den Vergleichsstaaten sind es dagegen neun Prozent. Umgekehrt stammen hierzulande auch „nur“ 53 Prozent der Studierenden aus Akademikerfamilien, während dieser Anteil europaweit bei 60 Prozent liegt. Erklärt werden könnte dies mit dem vergleichsweise bedeutsamen Anteil der Berufsbildung bzw. Lehre in Österreich: Aus diesem Segment (höchster Abschluss AHS-Matura, berufsbildende mittlere Schule, Berufsschule/Lehre, Gesundheits- und Krankenpflegeschule) stammen die Bildungsabschlüsse der Eltern von 44 Prozent der Studenten in Österreich (Vergleichsstaaten: 33 Prozent).

(APA/KO)