Neuer Bundeskanzler: Wer ist Alexander Schallenberg?

Das erste Mal seit 113 Jahren wird Österreich wieder von einem Adeligen regiert. Noch dazu von einem weit gereisten. Alexander Schallenberg ist in der Schweiz geboren und in Indien, Paris und Spanien aufgewachsen. Auf dem internationalen Parkett kennt er sich also aus.

Der 52-Jährige stammt aus einer Diplomatenfamilie. Seine eigene diplomatische Laufbahn begann der studierte Jurist adeliger Herkunft 1997. Nach verschiedenen Auslandsposten, darunter in Brüssel, wurde er 2019 Außenminister.

Schallenberg - von seinen Anhängern auch „Schalli“ genannt - gehört zum engsten Umfeld seines Vorgängers Kurz. Beide verbindet eine Reihe gemeinsamer inhaltlicher Positionen - vor allem in der Migrationspolitik sowie in der Haltung gegenüber der Türkei.

Experten attestieren dem neuen Bundeskanzler umfassende Erfahrungen auf dem internationalen Parkett; der frisch vereidigte Kanzler spricht fünf Fremdsprachen. Auch in der Kommunikation mit den Medien verfüge Schallenberg über Kompetenzen, sagt der Politikwissenschaftler Patrick Moreau.

Fünf Fremdsprachen und ein perfekter Handkuss

Alexander Schallenberg gilt als humorvoll, er hat ein Failbe für Ironie sagen seine ehemaligen Mitarbeiter, außerdem formuliere er pointiert. Insider beschreiben ihn außerdem, vorsichtig gesagt, als flexibel und biegsam.

In Sprache und Auftreten wirkt Schallenberg adelig und verwendet gerne französische und englische Floskeln. Der Bundeskanzler wird als Mann mit sehr gutem Benehmen beschrieben, sehr galant, den Handkuss beherrscht er angeblich perfekt. Er lebt und arbeitet im ersten Wiener Gemeindebezirk, ist geschieden und Vater von vier Kindern, die drei Staatsbürgerschaften haben. Sport ist nicht sein Ding. Dafür ist er kultur interessiert. Der Leiter der diplomatischen Akademie, Emil Brix, beschreibt ihn als „Arbeitstier“.

Und während Sebastian Kurz auf Instagram 380.000 Follower hat, besitzt Neo-Kanzler Schallenberg nicht einmal einen Account.
Seine einzige Social Media Aktivität: Twitter - und auch hier ist er erst seit einem Monat aktiv.

Der „Ö3-Wecker“, mit Robert Kratky, 12. Oktober 2021 (GER/KO)