Die junge Frau von Amajac

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Figur junger indigener Frau ersetzt Kolumbus-Statue

An der früheren Stelle einer Statue von Christoph Kolumbus im Zentrum von Mexiko-Stadt soll eine Figur einer jungen indigenen Frau errichtet werden.

Es handelt sich um eine rund sechs Meter hohe Kopie einer vor kurzem entdeckten Skulptur ungefähr aus der Zeit der Ankunft von Kolumbus in der Neuen Welt, wie die Bürgermeisterin der mexikanischen Hauptstadt, Claudia Sheinbaum, am Dienstag mitteilte.

Die junge Frau von Amajac

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Das sei eine Hommage an indigene Frauen, die immer wieder Opfer von Rassismus und Diskriminierung geworden seien, sagte sie. Wenige Wochen zuvor hatte Sheinbaum erst einen anderen Ersatz der Kolumbus-Statue präsentiert. Die Skulptur eines Kopfes von einem zeitgenössischen Künstler, die ebenfalls indigene Frauen repräsentieren sollte, sorgte wegen ihres Aussehens allerdings für Spott. Die neue Lösung ist eine Kopie der zwei Meter hohen Steinskulptur „Die Jugendliche von Amajac“, die zwischen den Jahren 1450 und 1521 entstanden sein soll und im Jänner im östlichen Bundesstaat Veracruz zufällig von Bauern gefunden wurde. Sie stellt Archäologen zufolge wahrscheinlich eine Herrscherin dar.

Die Statue von Columbus in Mexico-City

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Die Kolumbus-Statue stand seit 1877 an der Prachtstraße Paseo de la Reforma. Linke Gruppen haben gedroht, sie am 12. Oktober 2020 vom Sockel zu stoßen. An diesem Tag wird in zahlreichen Ländern in Amerika der Ankunft von Kolumbus 1492 in der Neuen Welt gedacht. Die Behörden in Mexico-Stadt haben die Statue dann kurz vor den angekündigten Protesten anlässlich des Feiertags zu Ehren von Christoph Kolumbus abbauen lassen. Die Statue soll nun an einem weniger prominenten Ort - einem kleinen Park - wieder aufgestellt werden.

2020 ist die Statue von Christoph Columbus in Mexico-City entfernt worden

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Der Italiener Kolumbus (1451-1506) wird häufig als „Entdecker Amerikas“ bezeichnet. Für seine Gewalt gegen die Ureinwohner und dafür, entscheidend zum transatlantischen Sklavenhandel beigetragen zu haben, wird er aber auch viel kritisiert.

Ö3-Wecker mit Philipp Hansa, am 13. Oktober 2021 (VK/APA)