Grafik Waldbrand Raxgebiet

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Riesiger Waldbrand noch nicht unter Kontrolle

Ein riesiger Waldbrand hat am Feiertag in Hirschwang in der Marktgemeinde Reichenau an der Rax gewütet und einen Verletzten gefordert. Mit einem Flächenausmaß von 115 Hektar handle es sich um einen der größten Waldbrände, den es je in Österreich gab, wie ein Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich erklärte.

Ausgebrochen war das Feuer schon am Montag und es breitete sich extrem rasch aus, innerhalb von zehn Stunden von fünf auf über 100 Hektar. Die teils senkrechten Felswände in dem Gebiet seien ein Riesenproblem, immer wieder breche Gestein aus, so der Sprecher des Landesfeuerwehrkommandos Niederösterreich Franz Resperger. Dadurch wurde auch ein 51-jähriger Forstarbeiter - nicht lebensgefährlich - verletzt, die Angaben zum Verletzten wurden geändert. Er wurde ins Krankenhaus gebracht.

215 Mann und Frau von der Feuerwehr haben heute Nacht auf den Bergen übernachtet und durchgemacht. Löscharbeit war in der Nacht kaum möglich aufgrund des steilen Hangs und der Finsternis. Über Nacht sind Glutnester hinzugekommen, weshalb die vier Bundesherr-Hubschrauber auch bereit stehen. Sollte der Wind noch stärker werden, kommen diese zum Einsatz. Ganz ohne Regen wird der Brand aber nicht unter Kontrolle zu bekommen sein.

Die aktuellsten News im Ö3-Frühjournal um 7 Uhr:

Ö3-Reporter Martin Krachler ist vor Ort:

Feuerwehrmann Stefan erzählt von seinem Nachtdienst beim Waldbrand:

Was bedeutet der Waldbrand für das Wiener Wasser?

Sorge vor starkem Wind ist groß

Nun bereitet den Einsatzkräften starker Wind große Sorge, der für Donnerstag prognostiziert ist. Ein Überspringen der Flammen auf die Rax müsse verhindert werden, sagte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando. Es würden Großtanklöschfahrzeuge mit Wasserwerfern in Stellung gebracht, kündigte der Sprecher an.

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Die Einsatzleitung habe sich wegen der vorhergesagten stärkeren Windböen dazu entschlossen, „eine neue Verteidigungsfront aufzubauen“, zumal das hohe Risiko bestehe, dass durch Funkenflug auch die benachbarte Rax in Brand geraten könnte, teilte Resperger mit. Verhindern sollen das fünf Großtanklöschfahrzeuge, die am Nachmittag in Hirschwang erwartet wurden. „Deren Auftrag ist es, mit leistungsfähigen Wasserwerfern die Rax vor Funkenflug zu schützen.“

Zu diesem Zweck musste laut dem Sprecher am Mittwochnachmittag die B 27 im Einsatzbereich für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Zusätzlich wurden drei weitere Katastrophenhilfszüge mit 200 Feuerwehrmitgliedern aus den Bezirken Lilienfeld, Baden und St. Pölten abkommandiert. Mit Hubschraubern des Bundesheeres und der Polizei wurden die Flammen nach wie vor und unentwegt aus der Luft bekämpft.

LHStv. Stephan Pernkopf (ÖVP) sprach am Mittwochvormittag in einer Pressekonferenz von einem Einsatz „unter gefährlichsten Bedingungen“ und einer „hoch sensiblen Situation“. Die Lage sei sehr kritisch und angespannt, die Ausbreitung der Flammen werde zwar verhindert, aber der Brand sei noch lange nicht unter Kontrolle.

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„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 28. Oktober 2021 (APA/KG/JP)