For Women in Science

UNESCO/ L’ORÉAL

„For Women in Science“-Stipendien werden vergeben

Für herausragende und vielversprechende Arbeiten erhalten vier österreichische Nachwuchsforscherinnen heute „For Women in Science“-Stipendien.

Die mit je 25.000 Euro dotierten Auszeichnungen gehen an die Mathematikerin Anna Breger, die Zoologin Alice Laciny, die Pharmazeutin Monika Malik und die Biotechnologin Kerstin Radstädter, teilte der Kosmetikkonzern L’Oreal mit, der die Stipendien mit der Österreichischen Unesco-Kommission und der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) vergibt.

Mit den Stipendien soll vielversprechenden weiblichen Talenten der Start in eine wissenschaftliche Karriere erleichtert werden die zugleich auch Rollenmodelle für Frauen mit wissenschaftlichen Ambitionen seien, heißt es in der Aussendung. Angesichts der Tatsache, dass Frauen nach wie vor in der Wissenschaft unterrepräsentiert sind - lediglich ein Drittel der Forscher weltweit sind Frauen -, soll mit der Auszeichnung auch auf „die Dringlichkeit der Nutzung des Potenzials von weiblichen Wissenschafterinnen hingewiesen werden“. Die Auszeichnungen werden seit 2007 jährlich vergeben und vom Bildungsministerium finanziell unterstützt.

Die Zoologin Alice Laciny vom Konrad-Lorenz-Institut für Evolutions- und Kognitionsforschung in Klosterneuburg (NÖ) befasst sich damit, wie Denkweisen und Wahrnehmungen bei Wissenschafterinnen und Wissenschaftern deren Forschungszugänge im Rahmen von Untersuchungen an sozialen Insekten wie Bienen oder Ameisen beeinflussen. Konkret geht es ihr um den Einfluss von „Neurodiversität“, also etwa Menschen mit einer Autismus Spektrum Störung, auf die wissenschaftliche Praxis.

Im Mittelpunkt der Arbeit der Biotechnologin Kerstin Radstädter von der Technischen Universität (TU) Wien stehen Liposome (Fettkügelchen), die man derzeit etwa dazu nutzt, um in Covid-19-Vakzinen die mRNA zu ihrem Schutz zu verpacken. Sie untersucht die möglichen Anwendungen von Liposomen, die aus hitzeresistenten Mikroorganismen gewonnen werden (Archaeosome). Weil diese so stabil sind, könnte man mit ihnen möglicherweise mRNA-Impfstoffe oral verabreichen.

Zwei der Preisträgerinnen kommen von der Universität Wien: Die Mathematikerin Anna Breger beschäftigt sich mit automatisierter Qualitätsbewertung von medizinischen Bilddaten. Sie möchte dafür basierend auf mathematischen Methoden ein adaptierbares Qualitätsmaß entwickeln. Die Pharmazeutin Monika Malik arbeitet an der Entwicklung neuer chemischer Synthesemethoden. So will sie pharmazeutische Wirkstoffe durch Halogenierung optimieren, was zu erhöhter Stoffwechselstabilität der Verbindung führen oder ihre Bioaktivität verbessern kann.

„Willkommen in der Hillerei“ mit Gabi Hiller, 28. Oktober 2021(APA/KG)