Rainhard Fendrich

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Triumphales Heimspiel von Rainhard Fendrich

Standing Ovations für Rainhard Fendrich bei seinem umjubelten Ö3-Konzert gestern Abend in der Wiener Stadthalle. 10.000 Fans, alle strikt nach der 2-G-Regel kontrolliert, haben die ganz großen Hits und die neuen Songs des „Starkregen“-Albums lautstark gefeiert, nachdem sie fast zwei Jahre darauf warten mussten.

„I am from Austria“ und „Weus’d a Herz hast wia a Bergwerk” hat er sich ganz bis zum Schluss aufgehoben. Die zwei Stunden davor hat Rainhard Fendrich mit einem dramaturgisch klug aufgebauten Mix aus Klassikern wie „Blond“, „Schickeria“, „Es lebe der Sport“, „Strada del Sole“ und neuen Songs wie dem Opener „Rock’n’Roll Band“, „Mein Leben“ und „Social Media Zombie“ bestritten. Begleitet von einer fantastisch eingespielten Band und untermalt von einer stimmigen Light-Show.

„Tango Korrupti“, einen älteren Song, der sich aber aufgrund der jüngsten politischen Ereignisse brandaktuell anfühlt, hat Rainhard Fendrich in neuem Salsa-Arrangement präsentiert: „Salsa heißt Soße und das passt ja wohl ganz gut“, hat er in einer von vielen launigen Moderationen gemeint. Während das Publikum vor der Pause noch gesittet auf den Sitzplätzen zugehört hat, gab es danach beim ersten großen Hit-Medley kein Halten mehr und die Bühne wurde gestürmt.

Reinhard Fendrich und Ö3 Redakteur Clemens Stadlbauer

Hitradio Ö3/ Stadlbauer

Im Ö3-Interview Backstage vor der Show hat sich der Entertainer aber auch durchaus nachdenklich präsentiert. Als sein Veranstalter im Vorfeld der „Starkregen“-Tour die 2-G-Regeln für seine Konzerte verlautbart hat, hat Rainhard Fendrich die volle Breitseite abbekommen: „Das war kein Shitstorm mehr, das ging schon mehr in die Richtung von Teeren und Federn.“ Er selbst ist doppelt geimpft und findet sich mit den Maßnahmen ab, weil er sie eh nicht ändern kann. Rainhard Fendrich will bei der Corona-Thematik niemanden missionieren, plädiert aber dafür, nicht irgendwelchen Krawallmachern Glauben zu schenken, sondern nur der Wissenschaft.

Er selbst war zwei Jahre lang in Selbstisolation. „Ich merke, dass ich ein bisschen menschenscheu geworden bin, ich will nicht sagen sonderlich, aber man gewöhnt sich halt an das Alleinsein.“ Umso mehr freut es Rainhard Fendrich, dass er jetzt wieder die großen Hallen in Deutschland und in Österreich bespielen kann. Am 20. November gastiert er in Dornbirn und nächsten Sommer stehen die großen Open-Air-Locations am Programm. Highlight wird sicher das Konzert mit dem Symphonie-Orchester unter der Leitung von Christian Kolonovits am 3. Juli vor dem Schloss Schönbrunn. Hoffentlich dann ganz ohne Aufregung im Vorfeld.

Song Contest
Clemens Stadlbauer

Milenko Badzic

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.




„Ö3-Wecker“ mit Philipp Hansa, 8. November 2021