Elon Musk

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Elon Musk ließ voten: 10% seiner Tesla-Aktien verkaufen?

Nach der Aufregung um die mögliche Bekämpfung des Welthungers mit seinem Vermögen, sorgt der Tesla-Chef jetzt wieder für Aufsehen: Er ließ bei Twitter abstimmen, ob er zehn Prozent seiner Tesla-Aktion verkaufen soll – und kündigte an, sich an das Ergebnis der Abstimmung halten zu wollen. Das Ergebnis: Knapp 58 Prozent seiner Follower stimmten für die Abgabe.

Begründet hat er diesen Schritt damit, dass in letzter Zeit viel über nicht realisierte Gewinne als Mittel zur Steuervermeidung gesprochen worden sei.

Tesla-Chef Elon Musk ließ sich von Twitter-Usern dazu verpflichten, für höhere Steuerzahlungen ein Zehntel seines Anteils am Elektroauto-Hersteller zu verkaufen. In einer von Musk angestoßenen Twitter-Umfrage wurden 57,9 Prozent der Stimmen für den Aktienverkauf abgegeben. Das Paket wäre aktuell mehr als 20 Milliarden Dollar wert. Er werde sich an das Ergebnis der Twitter-Abstimmung halten, versicherte Musk vor dem Voting.

Als mit Abstand reichster Mensch der Welt sah sich der 50-Jährige zuletzt verstärkt mit Forderungen konfrontiert, mehr zur Lösung der Probleme der Welt beizutragen und mehr Steuern zu zahlen. Musks Vermögen ist in den vergangenen Monaten zwar mit dem steten Kursanstieg der Tesla-Aktie zumindest auf dem Papier stark gewachsen. Steuern werden nach den aktuellen Regeln aber erst fällig, wenn er die Kursgewinne durch einen Verkauf einstreicht.

3,5 Millionen voteten auf Twitter

Musk erklärte bei Twitter zum Start der Umfrage, da er kein Gehalt oder Bonuszahlungen bekomme, seien Aktienverkäufe für ihn die einzige Möglichkeit, Steuern zu zahlen. Er werde sich an das Ergebnis der Twitter-Abstimmung halten, egal wie es ausfalle. Insgesamt wurden dabei bis Sonntagabend binnen 24 Stunden gut 3,5 Millionen Stimmen abgegeben. Musk folgen bei Twitter 62,7 Millionen Nutzer. Er bekräftigte nach Ende der Umfrage, er sei bereit gewesen, jegliches Ergebnis zu akzeptieren.

Musk machte keine Angaben dazu, wie schnell er das Aktienpaket abstoßen würde. Für Aktienverkäufe von Top-Managern werden oft langfristige Zeitpläne festgelegt. Damit sollen Vorwürfe vermieden werden, dass sie internes Wissen für geschickte Deals nutzen. Musk hatte bereits im September bei einem Konferenzauftritt von Aktienverkäufen gesprochen, da er Geld zum Zahlen von Steuern auf fällig werdende Aktienoptionen brauchen werde.

Unter anderem in den USA wird aktuell viel über eine Reform des Steuersystems diskutiert, die schon beim Vermögen ansetzen könnte. Musk nahm bei Twitter Bezug darauf: „Zuletzt wurden unrealisierte Gewinne oft als Weg zur Steuervermeidung bezeichnet, also schlage ich vor, zehn Prozent meiner Tesla-Aktien zu verkaufen.“

US-Senator Ron Wyden, ein einflussreicher Verfechter einer stärkeren Besteuerung von Milliardären, zeigte sich von Musks Aktion unbeeindruckt. „Ob der reichste Mann der Welt Steuern zahlt, sollte nicht von den Ergebnissen einer Twitter-Umfrage abhängen“, schrieb der Demokrat ebenfalls auf Twitter.

Erst vor wenigen Tagen lieferte sich Elon Musk eine Twitter-Debatte mit dem Chef des US-Welternährungsprogramms, David Beasley. Nachdem Beasley den Milliardär um Unterstützung im Kampf gegen den Hunger bat, forderte Musk ihn auf, zunächst detaillierte Informationen zu den Ausgaben zu veröffentlichen, „damit die Leute sehen können, wohin genau das Geld geht“.

(APA/KO)