Kleinsatellit ADLER-1

ÖWF/vog.photo

Österreichischer Kleinsatellit sucht nach Weltraummüll

Heute Nacht hat das Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit den ersten österreichischen, privat entwickelten Satelliten ins All gebracht.

ADLER-1 wird mit zwei Instrumenten in 500 km Höhe nach kleinsten Weltraummüll-Teilchen suchen und so zur Sicherheit von Satelliten und Astronaut*innen beitragen. Zum Einsatz kommen ein Weltraum-Radar und ein vom Österreichischen Weltraum Forum (ÖWF) für ADLER-1 entwickelter Impakt-Sensor. Aktuell wird die Verteilung, Anzahl und Größe der Weltraummüll-Teilchen überwiegend mit Hilfe von Computersimulationen geschätzt. ADLER-1 sollen einen Blick vor Ort ermöglichen und bestehende Modelle ergänzen. Für dieses rot-weiß-rote Projekt haben sich drei Organisationen zusammengeschlossen: die Findus Venture GmbH von Christian Federspiel, das Silicon-Valley-Unternehmen Spire Global und das Österreichische Weltraum Forum (ÖWF). ADLER-1 ist ein aktuelles Beispiel für den sogenannten „Fast Space“-Sektor der Raumfahrt: Von der Blaupause bis zum Start in nur 15 Monaten.

Name: ADLER-1
Typ: Kleinsatellit
Maße: 30x10x10 cm
Gewicht: 3 kg
Flughöhe: 500 km
Missionsdauer: mind. 1 Jahr

ÖWF Direktor Gernot Grömer, über die Bedeutung der Mission: „Weltraummüll ist eine ernsthafte Herausforderung für die Raumfahrt. Aktuellen Schätzungen zufolge umkreisen bis zu 170 Millionen Objekte die Erde, die größer als 1mm sind. Bereits kleinste Teilchen mit wenigen Millimetern Durchmesser können die Einschlagskraft einer Pistolenkugel entwickeln und so z.B. Wettersatelliten und Kommunikationssatelliten zerstören. ADLER-1 ist als erster privat entwickelter Satellit aus Österreich ein rot-weiß-roter Beitrag zum Umweltschutz jenseits der Erdatmosphäre und zeigt, wie schnell und flexibel Raumfahrt sein kann. Österreich leistet da einen wichtigen Beitrag – letztlich endet Umweltschutz nicht mit der Erdatmosphäre.“

(KG)