Waldrapp

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Tiergarten Schönbrunn hilft bei Schutz von Waldrapp

Leicht hatte es der Waldrapp mit uns Menschen nicht, vor 400 Jahren war der prächtige Zugvogel in Europa ausgerottet. Mittlerweile leben in den Alpen wieder 150 Tiere, die Wiederansiedlung gestaltet sich spannend.

Vor 400 Jahren war der Waldrapp in Europa ausgerottet, seine Wiederansiedlung gestaltet sich als spannendes Artenschutzprojekt. Nun übernimmt der Wiener Tiergarten Schönbrunn die Leitung des Artenschutzprojektes bei der Rettung der stark gefährdeten Vogelart. „Reason for Hope“ (Grund zur Hoffnung) lautet das Motto des Projekts, das von der EU erneut im Rahmen ihres LIFE-Programmes gefördert wird.

Viel wurde schon erreicht, vieles ist noch geplant. „Mittlerweile leben wieder rund 150 Waldrappe in den Alpen. Ziel ist, die Population auf 357 Tiere zu vergrößern. Diese Anzahl ist laut Berechnungen nötig, damit die Tierart künftig wieder eigenständig überleben kann“, sagte Zoodirektor Stephan Hering-Hagenbeck. Seit Anfang 2021 sind in der Wildbahn 36 Waldrappe geschlüpft. Um das Überleben der skurrilen Ibis-Art mit dem schwarzen Federschopf in Mitteleuropa zu sichern, müssen aber weiterhin Jungvögel aus Zoos ausgewildert werden.

Waldrappe sind Zugvögel. Das macht ihre Wiederansiedlung zur Herausforderung. Ein Team aus menschlichen „Ziehmüttern“ sorgt für die Küken, um sie dann per Ultraleichtflugzeug ins Winterquartier in der Toskana zu lotsen. Den Weg zurück finden sie selbst. Einmal ausgewildert, lauern Gefahren, bei denen das Projekt weiter ansetzen will. „Wir wollen die Maßnahmen gegen Wilderei in Italien und zur Sicherung von Stromleitungen, die häufig zur Todesfalle werden, weiter ausbauen“, auch zum Wohl anderer Vogelarten, so Hering-Hagenbeck.

Zoo Vienna-Waldrapp

(APA/KO)