Great Barrier Reef

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Australien: Hunderte Millionen für das Great Barrier Reef

Die Zeit wird knapp und deshalb will australische Regierung für den Schutz des Great Barrier Reefs bereitstellen. Der Großteil des Geldes soll dafür verwendet werden, die Verschmutzung des Riffs durch schädliche Abwässer aus der Landwirtschaft zu verhindern.

Wie Ministerpräsident Scott Morrison am Freitag sagte, kämen die Mittel für die nächsten neun Jahre zu einem bereits bestehenden Paket von zwei Milliarden australischen Dollar hinzu.

„Wir setzen uns für die Gesundheit des Riffs und die wirtschaftliche Zukunft der Tourismusanbieter, des Gastgewerbes und der Gemeinden in Queensland ein, die das Herzstück der Riffwirtschaft sind“, sagte Morrison in einer Erklärung. Mit dem Geld soll das Riff in den kommenden 30 Jahren vor Umweltbedrohungen mit Hilfe von neuen Technologien geschützt und die Wasserqualität verbessert werden. Ein Viertel des Geldes soll für die Bekämpfung des Dornenkronenseesterns eingesetzt werden, der Korallen frisst.

Great Barrier Reef

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Unesco drohte mit Entug des Weltnaturerbe

Die Regierung hat bereits seit 2015 Milliarden Dollar in den Schutz des Riffs gesteckt, das in der Vergangenheit Millionen von Touristen angezogen hatte. Damals hatte die Unesco gedroht, das Riff in der Liste der Weltnaturerbe-Stätten herabzustufen. Es wird angenommen, dass die Maßnahmen das Tempo des Rückgangs der Korallenriffe aufgehalten haben, aber ein großer Teil des größten Riffsystems der Welt ist bereits geschädigt.

Hitzewellen in den vergangenen Jahren hatten zu massenhaftem Auftreten der Korallenbleiche geführt, die zum Absterben des Riffs führen kann. Die dafür ursächlichen ansteigenden Meerestemperaturen werden auf den menschgemachten Klimawandel zurückgeführt. Morrisons Regierung steht bei Umweltschützern wegen ihrer Unterstützung für die wirtschaftlich zentralen Exporte von Kohle und Gas schwer in der Kritik.

Das Great Barrier Reef besteht aus mehr als 3000 einzelnen Riffen, die sich über 2.300 Kilometer erstrecken, und hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mehr als die Hälfte seiner Korallen verloren.

Das Riff, eine der bekanntesten Naturattraktionen Australiens, stand außerdem im vergangenen Jahr kurz davor, von den Vereinten Nationen als gefährdetes Weltnaturerbe eingestuft zu werden. Nach intensiver Lobbyarbeit Australiens, verschob das UN-Gremium die Abstimmung bis Anfang 2022.

(Reuters/AFP/KO)