Oska-reifes Album

Ihre Karriere dauert schon so lange wie die Pandemie. Beide haben vor zwei Jahren begonnen, aber während das Virus nun leicht zu schwächeln scheint, kommt Oska immer besser in Form. Bester Beweis dafür ist ihr soeben erschienenes, famoses Debütalbum „My World, my Love, Paris“.

Ohne ihren bedingungslosen Glauben an die Musik wäre das nicht möglich gewesen. Denn viel widriger hätten die Umstände zu Karrierebeginn gar nicht sein können. Aufbruchsstimmung im Lockdown zu verbreiten, ist kein leichtes Unterfangen. Oska hat das aber mit großer Hartnäckigkeit und mit viel Charme ganz gut hingekriegt. Ihre erste EP „Honeymoon Phase“, auf der sie ihre leisen Töne in schöne Melodien verpackt und mit sanften Beats kombiniert hat, war gleich einmal eine Sensation.

Und in dieser Tonart hat die 25-jährige Waldviertlerin munter weitergemacht. Da Konzerte ohnehin nur sporadisch möglich waren, hat sie gemeinsam mit ihrem Produzenten und guten Freund Alex Pohn all ihre Kraft und Leidenschaft in ihr erstes Album „My World, my Love, Paris“ hinein investiert. Dieser fast schon Poetry-Slam-mäßig anmutende Titel steht für Romantik in apokalyptischen Zeiten. Was angesichts des jüngst ausgebrochenen Krieges in Europa aktueller nicht sein könnte.

Es sind oft traurige Geschichten, die Oska in melancholische Songs kleidet. Im Fall ihrer aktuellen Hit-Single „Mona Lisa, a Girl’s best Friend“ hat sich die talentierte Musikerin aber ausnahmsweise für einen fröhlichen Tune entschieden, weil Leid und Freude oft so nahe beieinander liegen. In dem Song geht es um Mona, ihren ersten, mittlerweile verstorbenen Hund, der ihr in schwierigen Zeiten, als ein Familienmitglied schwer erkrankt war, viel Kraft gegeben hat.

Kraft braucht Oska auch jetzt. Am 3. März startet sie ihre Österreich-Tournee in St. Pölten. Danach geht sie mit dem australischen Singer/Songwriter Stu Larsen auf Europa-Tournee. Danach mit dem Indie-Pop-Duo Haevn auf Holland-Tournee. Und danach spielt sie noch Konzerte in Deutschland als Support-Act der Sportfreunde Stiller. Bis tief in den Herbst hinein ist sie dann ständig on the Road. Das hat sie sich verdient, nach diesen zwei Jahren des Stillstands. Wie gesagt. Das Virus geht, Oska kommt.

Aus der Ö3-Musikredaktion...

Ö3-Reporter Clemens Stadlbauer berichtet hier regelmäßig über aktuelle Trends und News aus der Musikwelt. Neben seiner Arbeit bei Ö3 hat er fünf Bücher veröffentlicht, darunter den Bestseller „Quotenkiller“. Stadlbauer ist verheiratet und Vater einer Tochter.

„Guten Morgen am Sonntag“ mit Jana Petrik, 27. Februar 2022