WAC-Spieler Luka Lochoshvili hilft Austria-Spieler Georg Teigl

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Austria gegen WAC: Gegenspieler als Lebensretter

Dramatische Szenen haben sich am Sonntagabend bei der Bundesliga-Partie Austria gegen WAC in Wien abgespielt. Ein WAC-Spieler ist dabei zum Ersthelfer geworden.

Nach einer Kollision mit einem Gegenspieler lag Austria-Spieler Georg Teigl bewusstlos am Boden, offenbar mit verschluckter Zunge. Schneller als alle Sanitäter reagierte Wolfsbergs Verteidiger Luka Lochoshvili, der dem 31-Jährigen mit einer Hand in den Mund griff, um die Atemwege freizulegen. „Es war eine unglaubliche Leistung von Luka“, sagte WAC-Coach Robin Dutt.

„Ich glaube, bei allem Sport war das die wichtigste Aktion heute auf dem Platz“, meinte der Deutsche. Der Schock sei den meisten Spielern anzusehen gewesen, da müsse man erst einmal so geistesgegenwärtig sein, um überhaupt zu reagieren. Dutt: „Man weiß ja aus Erzählungen, wie das ist, wenn du da mit dem Finger reinlangst. Eigentlich müsstest du ja was dazwischenstecken. Er hat ihm tief in den Finger gebissen, aber er hat die Hand so lange drinnengelassen, bis er die Zunge gehabt hat und wieder rausgeholt hat.“

Austria-Trainer Manfred Schmid stimmte den Worten seines Kollegen zu. „Es war sehr dramatisch“, sagte der Wiener. „Man kann Lochoshvili nur gratulieren zu seinem Einsatz und vielen Dank sagen. Auch wenn man die Ausbildung hat und in so einer Situation ist, ist es dann schwierig, die Verantwortung zu übernehmen.“ Alexander Grünwald sprach dem 23-jährigen Georgier großen Dank aus. „Laut unserem Teamarzt hat er ihm vielleicht das Leben gerettet“, sagte der Torschütze der Violetten.

Laut Schmid gehe es Teigl mittlerweile besser, zur Abklärung wurde er laut Austria-Angaben am Sonntagabend ins Krankenhaus gebracht. „Er hat mich nachher gefragt, ob wir gewonnen haben, hat dann abgeschlagen mit mir“, schilderte der Trainer. „Er ist ein bisschen verwirrt. Er wird jetzt noch abgeklärt, aber grundsätzlich glaube ich, dass es ihm den Umständen entsprechend gut geht.“

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 28. Februar 2022 (APA)