Im Schlaf zeigt sich unsere Risikofreude
Die Forschenden maßen die Hirnwellen von 54 gesunden Erwachsenen, während diese zu Hause schliefen. Zudem ließen sie die Studienteilnehmenden ein Computerspiel spielen, das die Risikofreude erfasst - je mehr Risiko, desto mehr Geld gab es. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass die Ergebnisse von im Labor durchgeführten Risikospielen mit dem Risikoverhalten im Alltag korrelieren.
So zeigte sich, dass eine höhere Risikofreude mit lokal niedrigeren Werten bei den langsamen Hirnwellen, die im Tiefschlaf auftreten, zusammenhing: Die Studienteilnehmenden, bei denen im rechten präfrontalen Cortex weniger langsame Hirnströme gemessen wurden, zeigten sich risikofreudiger. Der rechte präfrontale Cortex ist eine mit der Impulskontrolle verbundene Hirnregion.

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Die Dauer der Schlafenszeit hatte hingegen keinen Einfluss auf die Risikofreude. Dies sei jedenfalls in der aktuellen Studie mit guten Schläferinnen und Schläfern der Fall gewesen, sagte Mitautorin Lorena Gianotti gemäss einer Mitteilung der Universität Bern vom Dienstag.
Laut der Hochschule könnten auf Grundlage der Ergebnisse Maßnahmen ergriffen werden, um negativen gesundheitlichen und finanziellen Folgen von risikoreichem Verhalten entgegenzuwirken. Tatsächlich seien Schlafforschende bereits dran, Techniken zu entwickeln, mit denen sich die langsamen Gehirnströme gezielt modulieren ließen, sagte Studienleiterin Daria Knoch.
(APA/sda)