Lewis Hamilton mit Ö3 Mikro

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Schwieriges Formel 1-Wochenende in Saudi-Arabien

Ein Raketen-Angriff löste Debatten um die Absage des Rennens aus. Mick Schuhmacher musste nach einem schweren Crash ins Krankenhaus. Und die Pole-Position gibt es am Sonntag Abend zum ersten Mal für den Mexikaner Sergio Perez.

Zum ersten Mal in seiner Karriere startet der Mexikaner Sergio Perez von ganz vorn in ein Formel-1-Rennen. Der Red-Bull-Fahrer düpierte mit einer Zauberrunde in der Qualifikation die Konkurrenz. „Ich könnte 1000 Runden fahren und diese Zeit nicht schlagen“, gestand der glückliche Perez. Sonst steht der 32-Jährige für gewöhnlich im Schatten von Weltmeister Max Verstappen. Der aber wurde diesmal nur Vierter. So richtig läuft es beim Champion noch nicht. In der Vorwoche in Bahrain schied der Niederländer ebenso kurz vor Rennende mit einem Defekt aus wie Perez. In Dschidda will Red Bull nun Wiedergutmachung.

Ferrari lauert

Eine Woche nach dem Doppelerfolg im Auftaktrennen dürfen WM-Spitzenreiter Charles Leclerc und Kollege Carlos Sainz auf weitere fette Beute hoffen. Der Monegasse Leclerc hatte sich sogar schon auf die Pole Position eingerichtet, nachdem er in allen Trainings in Dschidda Schnellster gewesen war. Doch auch von Platz zwei ist alles drin für den 24-Jährigen. Sainz startet als Dritter - die Scuderia ist nach zwei Krisenjahren wieder voll im WM-Geschäft.

Mercedes in Not

Lewis Hamilton war ratlos. Als 16. scheiterte der Rekordchampion schon im ersten Durchgang der Qualifikation. Hamilton kam erstmals seit 13 Jahren im Qualifying nicht unter die Top 15. „Unfahrbar“ sei sein Mercedes gewesen, sagte der 37-Jährige. Teamkollege George Russell belegte zwar Platz sechs, doch die Silberpfeile sind vorerst nicht mehr die Favoriten. „Es ist inakzeptabel, wo wir stehen. Es ist keine Option, dass das so bleibt“, schimpfte Teamchef Toto Wolff. Auf der Suche nach Lösungen könnte Hamilton am Sonntag sogar aus der Boxengasse starten, um vorher noch einmal das Auto umbauen zu dürfen.

Der umstrittene Gastgeber

Die Raketen-Attacke jemenitischer Huthi-Rebellen auf eine Öl-Anlage des Formel-1-Hauptsponsors Aramco in Streckennähe nährte die Diskussionen um das Gastspiel in Saudi-Arabien. Das Königreich führt im Jemen Krieg gegen die Huthis, die immer wieder Ziele in Saudi-Arabien angreifen. Hinzu kommt die schlechte Menschenrechtsbilanz der Saudis. „Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin“, sagte Superstar Hamilton. Erst nach einem vierstündigen Krisentreffen und zusätzlichen Sicherheitsgarantien ließen sich die Piloten von einem Start in Dschidda überzeugen.

(dpa)