Rauchverbot in Irland

ORF

Öffentliches Rauchverbot in Irland

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 29. März 2004 geht’s den Rauchern an den Glimmstengel. In Irland tritt heute vor genau 18 Jahren das weltweit erste, von einem Staat verordnete öffentliche Rauchverbot in Kraft. Es gilt an allen Arbeitsplätzen, vor allem aber in Pubs und Restaurants. In Österreich ist das natürlich ebenfalls ein Riesenthema, hören wir von Ö3-Reporterin Ulli Stoll.

„Auf freiwilliger Basis sollen Restaurants Nichtraucherzonen schaffen. Tun sie das nicht, wird es ihnen per Gesetz verordnet. Helmut Hinterleitner von der Wirtschaftskammer wäre gegen eine solche, wie er sagt, Zwangsbeglückung. „Das ist korrekt so“, sagt er. „Ich glaube, das ist eine Bewusstseinsbildung. Es richtet sich natürlich dann auch immer wieder nach den Gästen, wie weit die Gäste selbst das auch wünschen.“ Hinterleitner glaubt dennoch an eine Einigung mit der Gesundheitsministerin. Kampagnen in Restaurants sollen noch unwillige Lokalbesitzer überzeugen. 2005 soll es in allen österreichischen Restaurants Nichtraucherzonen geben. Wenn nicht freiwillig, dann verpflichtend, sagt Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat. „Wenn es nicht zu einer freiwilligen Vereinbarung kommt, die auch dann natürlich auch eingehalten werden muss, dann ist eine gesetzliche Maßnahme der nächste Schritt in den nächsten zwölf Monaten.“

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

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Zehn Jahre davor, am 29. März 1994 fällt uns bei den Ö3-Nachrichten fast das Frühstück aus dem Gesicht. Wir hören, dass eines unserer Lieblingskleidungsstücke in Wahrheit hochgiftig sein soll. Chemische Rückstände machen die Jeans zum vielleicht giftigsten Kleidungsstück der Welt. Ö3-Reporterin Astrid Plank berichtet über das Gift in der Hose.

„Pestizidrückstände aus der Baumwollproduktion, krebserregende Benzidinfarbstoffe, Formaldehydreste und Schwermetalle bilden den Cocktail, den so manche Jeans in sich birgt. Die deutsche Konsumentenzeitschrift Öko-Test hat das in einer vergleichenden Untersuchung ans Tageslicht gebracht. Beanstandet wurden vor allem Billigjeans aus Produktionsstätten in Dritte-Welt-Ländern, aber auch so manches sündteure Markenstück. Generell gilt: Je dunkler die Jeans, desto bedenklicher kann sie sein.
Eva Karisch vom steirischen Verein für Konsumentenschutz: „Das Problem bei den Jeans ist das Färben. Je dunkler die Jeans, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Schwermetallrückstände drinnen sind, vor allem bei schwarzen Jeans. Schwermetallrückstände, das sind Kupfer, Blei, Quecksilber, Nickel, Chrom, auch Vanadium hat man gefunden.“
Die Konsumentenschützerin fordert neben der Entwicklung Schadstofffreier Farbmittel jetzt vor allem eine stärkere Kontrolle von Importware durch die österreichischen Gesundheitsbehörden und eine Kennzeichnungspflicht für Chemie in Textilien. Bis es soweit ist, bleibt den Konsumenten vor allem ein Ausweg. Waschen, waschen, waschen. Denn mit jedem Waschgang werden giftige Substanzen aus der Jeans herausgespült. Wermutstropfen dabei: Die Chemie belastet dann nicht mehr die menschliche Haut, sondern das Grundwasser.“

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Österreichs Bundeskanzler Sinowatz bei Mutter Teresa in Indien

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Norb in Venice

Norbert Ivanek

Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Ö3-Greatst Hits“ mit Andi Knoll, 29. März 2022 (NI)