„Ah-Oh!“: Die Teletubbies feiern 25. Geburtstag
Ein Fernsehprogramm speziell gemacht für die ganz Kleinen - das löste erregte Debatten aus. Doch die Teletubbies eroberten die Welt im Sturm. Der Teletubbie-Song mit dem eingängigen Laut „Ah-Oh“ stürmte 1997 sogar die britischen Charts und behauptete sich zwei Wochen lang auf Platz 1. Teletubbie-Spielsachen wurden zu einem Verkaufsschlager. Erwachsene konnten dem Programm dennoch oft nicht viel abgewinnen. Die vier pummeligen Wesen mit ihren koboldhaften freundlichen Gesichtern, großen Ohren, Antennen auf dem Kopf und Bildschirm auf dem Bauch hopsen, laufen und purzeln umher und wiederholen oft immer wieder ähnliche Abläufe. Einzelne Szenen sind oft langgezogen, um den Kindern Zeit zu geben, das Gesehene zu verarbeiten.
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Eltern waren auch besorgt, ihre Kinder könnten durch die Sendung in ihrer Sprachentwicklung beeinträchtigt werden. Die vier Figuren sprechen meist in einer Art Babysprache. Mit „Ah-Oh“ begrüßen sie ihre Zuschauer und zur Verabschiedung heißt es „Winke, Winke“. Doch die Sorgen seien unbegründet gewesen, sagt Professorin Sonia Livingstone im dpa-Interview. Die Sozialpsychologin lehrt an der Abteilung für Medien und Kommunikation an der London School of Economics. „Die Produzenten haben sich viel mit kindlicher Entwicklung und frühkindlicher Bildung beschäftigt, um die Inhalte lehrreich und nützlich zu machen“, erläutert sie.
Kindgerechte Unterhaltung
Gerade die häufigen Wiederholungen und langen Reaktionszeiten bei den Dialogen kämen kleinen Kindern entgegen, meint Livingstone. Erwachsene dürften sich nicht selbst zum Maßstab machen und glauben, Zweijährige würden neue Wörter auf dieselbe Weise lernen wie sie selbst, so die Wissenschaftlerin. Es komme nicht auf die Wörter an, die gesagt würden, sondern auf die Freude an der Kommunikation und das Hin und Her des Dialogs.
Insgesamt gebe es aber keinen wissenschaftlich nachweisbaren Nutzen für Medienkonsum bei Kinder unter 18 Monaten, sagt Livingstone. In ihrer Entwicklung förderlich seien Programme aber immer dann, wenn sie gemeinsam mit anderen geschaut würden und eine Interaktion in der echten Welt hervorrufen, beispielsweise gemeinsam zu tanzen oder das Teletubbie-Lied zu singen.
(APA/dpa)