Silk Sonic - Anderson Paak und Bruno Mars

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Bruno Mars räumt bei den Grammys ab

Obwohl der Name Bruno Mars in der Nominiertenliste gar nicht auftaucht, ist der Superstar der große Gewinner der 64. Grammy-Verleihung. Zusammen mit Anderson Paak bildet er das Super-Duo Silk Sonic, und als dieses haben sie gleich vier Grammys, zwei davon in den prestigeträchtigsten Kategorien, geholt.

Moderator Trevor Noah ist bei seiner Eröffnungsrede der Grammy-Verleihung nicht ganz ohne Will-Smith-Anspielung ausgekommen: „Wir werden Musik hören, wir werden tanzen, wir werden singen, wir werden die Namen von Menschen aus unseren Mündern lassen und wir werden Auszeichnungen vergeben.“ Wir erinnern uns: Will Smith hat ja nach seiner Oscar-Ohrfeige für Chris Rock geschrien, „Lass den Namen meiner Frau aus deinem verdammten Mund!“

„Durchmarsch“ für Silk Sonic

Die Hauptrolle an diesem Abend spielte dann aber die Musik. Als bester Hauptdarsteller, um nochmal einen Oscar-Vergleich zu bemühen, wurde definitiv Silk Sonic ausgezeichnet. Das Super-Duo, bestehend aus Anderson Paak und Bruno Mars, erhielt für Leave The Door Open" den Grammy in den Kategorien „Record of the Year“, „Song of the Year“, „Best R&B Performance“ und „Best R&B Song“. Dass die beiden als Opening Act die Show mit einem Auftritt eröffnen durften, erwies sich also als gutes Omen. „Wir versuchen wirklich unser Bestes, um zu diesem Zeitpunkt bescheiden zu bleiben“, sagte Paak, nach dem Grammy in der Kategorie „Record of the Year“. „Aber in der Branche nennt man das einen Durchmarsch!“ Später fügte er hinzu: „Die Drinks gehen heute Abend auf Silk Sonic!“

Silk Sonic - Anderson Paak und Bruno Mars

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Silk Sonic durften die Grammys musikalisch eröffnen.

Überraschung des Abends: Jon Batiste

Jon Batiste wurde ob seiner elf Nominierungen schon vor der Grammy-Verleihung als großer Favorit des Abends gehandelt. Eine Rolle, der er schließlich auch gerecht wurde. Fünf Grammys durfte er am Ende mit nach Hause nehmen - nur einen davon erhielt er während der TV-Übertragung („Best Album“), die anderen vier Grammys („Best American Roots Performance“, „Best American Roots Song“, „Best Music Video“ und „Best Score Soundtrack for Visual Media“) wurden ihm schon davor überreicht. Überraschend kam vor allem der Grammy in der Kategorie „Best Album“, in der auch deutlich bekanntere Namen wie Doja Cat, Olivia Rodrigo, Justin Bieber, Billie Eilish und Taylor Swift nominiert waren.

Jon Batiste

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Jon Batiste mit seinen fünf Grammys

Appell an die Musikwelt

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat per Video-Botschaft um Unterstützung für sein Land gebeten. „Was könnte gegenteiliger zu Musik sein als Krieg?“, sagte Selenskyj bei der live im US-Fernsehen übertragenen Veranstaltung in Las Vegas per Video-Botschaft. „Füllt die Stille mit eurer Musik“, bat Selenskyj. „Unterstützt uns auf jegliche Art und Weise, die euch möglich ist.“ Er träume davon, dass die Menschen in den umkämpften ukrainischen Städten wieder frei leben könnten - „so frei, wie ihr auf der Grammy-Bühne“. Danach sang John Legend gemeinsam mit ukrainischen Musikerinnen einen der Ukraine gewidmeten Song.

Taylor Hawkins

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Mit einem berührenden Video wurde Taylor Hawkins gedacht.

Gedenken an Taylor Hawkins

Der verstorbene Foo-Fighters-Drummer Taylor Hawkins wurde mit einem Video gewürdigt. Moderator Trevor Noah kündigte es so an: „Das wäre der Moment in der Show, an dem ich eigentlich die Foo Fighters ankündigen sollte. Wir hätten mit ihnen ihre drei gewonnenen Grammys gefeiert. Aber sie sind, verständlicherweise, wegen des tragischen Ablebens ihres Schlagzeuger Taylor Hawkins nicht hier.“ Kein Mitglied der Foo Fighters nahm an der Grammy-Gala teil.

Die PreisträgerInnen

  • Record of the Year: „Leave The Door Open“ Silk Sonic
  • Song of the Year: „Leave The Door Open“ Silk Sonic
  • Album of the Year: „We Are“ Jon Batiste
  • Best New Artist: Olivia Rodrigo
  • Best Pop Solo Performance: „Drivers License“ Olivia Rodrigo
  • Best Pop Duo or Group Performance: „Kiss Me More“ Doja Cat feat. SZA
  • „Best Traditional Pop Vocal Album“: „Love for Sale“ Tony Bennett & Lady Gaga
  • Best Pop Vocal Album: „Sour“ Olivia Rodrigo
  • Best Dance Recording: „Alive“ Rüfüs Du Sol
  • Best Rap Album: „Call Me If You Get Lost“ Tyler, the Creator
  • Best Rap Performance: „Family Ties“ Baby Keem, Kendrick Lamar
  • Best Rap Song: „Jail“ Kanye West, Jay-Z
  • Best Latin Pop Album: „Mendó“ Alex Cuba
  • Best Musica Urbana Album: „El Último Tour Del Mundo“ Bad Bunny
  • Best American Roots Performance: „Cry“ Jon Batiste
  • Best R&B Performance: „Leave The Door Open“ Silk Sonic - „Pick Up Your Feelings“ Jazmine Sullivan (Unentschieden)
  • Best R&B Song: „Leave The Door Open“ Silk Sonic
  • Best R&B Album: „Heaux Tales“ Jazmine Sullivan
  • Best Country Solo Performance: „You Should Probably Leave“ Chris Stapleton
  • Best Country Duo or Group Performance: „Younger Me“ Brothers Osborne
  • Best Country Song: „Cold“ Chris Stapleton
  • Best Country Album: „Starting Over“ Chris Stapleton
  • Best Rock Performance: „Making a Fire“ Foo Fighters
  • Best Rock Song: „Waiting on a War“ Foo Fighters
  • Best Rock Album: „Medicine at Midnight“ Foo Fighters

„Ö3-Wecker“ mit Robert Kratky, 4. April 2022 (WJLED/APA/dpa)