Gemüse

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Österreicher*innen gegen Lebensmittelverschwendung

Eine Umfrage ergab: In Österreich werden im Jahr 157.000 Tonnen an noch genießbarem Essen weggeworfen. Das sind pro Haushalt 300-400 Euro in nur einem Jahr. Trotzdem ist es den Österreicherinnen und Österreichern ein Anliegen so wenig wie möglich zu verschwenden.

Jährlich werden in Österreich 157.000 Tonnen an noch brauchbarem oder original verpacktem Essen weggeworfen, das entspricht pro Haushalt in nur einem Jahr Nahrung im Wert von 300 bis 400 Euro. Dem gegenüber gaben in einer Umfrage durch Marketagent.com fast 75 Prozent der Befragten an, es sei ihnen ein persönliches Anliegen, so wenige Lebensmittel wie möglich zu verschwenden, berichtete der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) am Mittwoch.

Frauen sind achtsamer als Männer

Laut den Ergebnissen achtet die Mehrheit der Personen auf die richtige Lagerung, um die Haltbarkeit zu verlängern; verwertet übrig gebliebene Speisen zu „Restlessen“ und trennt konsequent ihren Biomüll. Beim Einkaufen wird auf regionale und saisonale Herkunft geachtet, bevorzugt zu kleinen, überschaubaren Mengen gegriffen und versucht, Verpackungen zu vermeiden. Demografische Unterschiede gibt es jedoch, denn Frauen sind dabei achtsamer als Männer und ältere Personen deutlich bemühter als Junge.

Ein Punkt, bei dem sich die Generationen unterscheiden, war etwa die Lagerung und Mülltrennung: Während 70 Prozent der über 60-Jährigen auf die richtige Lagerung von Lebensmittel achten und ihren Biomüll konsequent trennen, stimmten dem nur 41 Prozent der unter 30-Jährigen zu. Einheitliche Zustimmung unter allen Befragten gibt es bei der Frage, ob Supermärkte übrig gebliebene Lebensmittel spenden sollen (81 Prozent). Ungefähr jeder Zweite ist der Meinung, dass jeder Haushalt bzw. jede Hausgemeinschaft eine eigene Biotonne haben sollte, damit Biomüll besser getrennt gesammelt wird.

Der Wille ist da

„Der Wille ist eindeutig da“, fasste Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB, die Ergebnisse zusammen. „Den allermeisten Befragten ist es ein großes Anliegen, keine Lebensmittel wegzuschmeißen. Dennoch passiert es viel zu oft, mal aus Unwissen, mal aus eigener Gemütlichkeit“, man müsse daher mehr informieren, resümierte Jüly.

Tipps im Umgang gibt es auch vom VOEB: Es gelte mit Liste und nicht hungrig einkaufen zu gehen, Spontankäufe zu meiden und kleinere Mengen zu erstehen, damit nichts übrig bleibt. Bio, regional und saisonal kombinieren, lautet ein weiterer Tipp. Daheim sei es von Vorteil, die Lebensmittel richtig zu lagern und so länger haltbar machen. Konsumenten sollten sich auf die Sinne verlassen, um zu prüfen, ob Lebensmittel noch genießbar sind. Auch helfe es Einkochen und „Restlküche“ in den Alltag integrieren - und natürlich den Biomüll richtig zu entsorgen, rät der VOEB.

Mitarbeiter der Team Österreich Tafel

Österreichisches Rotes Kreuz (ÖRK) / Thomas Holly Kellner

Lebensmittel retten – und helfen

Gerade in Supermärkten und bei Lebensmittelproduzenten fallen überschüssige Lebensmittel an, die noch einwandfrei, aber eben aus verschiedenen Gründen nicht mehr verkaufbar sind. Um diese Lebensmittel vor der Tonne zu retten, sind zahlreiche Tafelorganisationen mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern im Einsatz, zum Beispiel die Wiener Tafel, die Flachgauer Tafel, „Tischlein Deck dich“ in Vorarlberg – oder eben im ganzen Land die Team Österreich Tafel von Ö3 und dem Roten Kreuz: Da entlasten Überschuss-Lebensmittel dann also knappe Haushaltsbudgets!

Verband der österreichischen Tafel

(APA/KO)