David Bennent bei Kuno Knöbl in "Nachtfalter" 1980

ORF

„Die Blechtrommel“ gewinnt ersten deutschen Oscar

Erstaunlich, was in Österreich und der Welt im Laufe der Zeit so alles passiert und woran man sich oft nur noch vage und schemenhaft erinnern kann. Ö3 dreht virtuell am Rad der Zeit und bringt dich zurück an die Orte der großen Weltpolitik, der schrecklichen Katastrophen, aber auch der unglaublich schönen Momente. Steig ein und fiebere mit, wenn wir mit Ö3 entspannt durch die Zeit reisen.

Von und mit Norbert Ivanek

Am 14. April 1980 feiert die westdeutsche Filmszene ihren allerersten Oscar. Das hat’s noch nie gegeben. In 52 Jahren Oscargeschichte. Der deutsche Spielfilm „Die Blechtrommel“ holt den Auslands-Oscar. Regisseur Volker Schlöndorff gewinnt ihn für seine geniale Verfilmung des Romans von Günther Grass mit dem erst 13-jährigen Hauptdarsteller David Bennent. Bester fremdsprachiger Film und bereits jetzt ein Kassenschlager, berichtet Ö3-Korrespondent Rudolf Stoiber am Telefon.

„Die Blechtrommel ist erst vor wenigen Tagen in New York angelaufen, aber sie ist bereits ein Sensationserfolg. Lange Besucherschlangen vor dem Prämierenkino an der New Yorker eleganten Ostseite und Volker Schlöndorff, der den Oscar in Empfang nahm, ganz im Namen der neuen deutschen Filmemacher, die zurzeit in den USA außerordentlich populär sind.“

Der Kabarettist und Club 2- Erfinder Kuno Knöbl lädt den 13-jährigen David Bennent, der den Oscar spielt und seine Mutter Diane Bennent in seine neue Talkshow „Nachtfalter“ und erlebt prompt einige Überraschungen. Das Interview gestaltet sich mehr als seltsam.

Das Ö3-Zeitreisevideo des Tages:

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

.

Am 14. April 1990, es ist Karsamstag, hören wir überraschend gute Nachrichten aus Slowenien. Das einzige Kernkraftwerk Jugoslawiens, das AKW Krško, das im Jahr 1981, nur knapp 75 km von der österreichischen Grenze in einem stark erdbebengefährdeten Gebiet seinen Betrieb aufgenommen hat, soll endlich abgeschaltet werden, berichtet Ö3- Korrespondent Ernest Hauer.

„Die Zukunft für den Reaktor in Krško sieht nicht mehr ganz so strahlend aus. Im Juni des Vorjahres beschloss das Parlament in Belgrad ein Moratorium für den Bau weiterer Kernkraftwerke, zumindest bis zur Jahrtausendwende. Und erst Anfang April ergab ein Vranitzky- Besuch in Belgrad, bei dem der Bundeskanzler Österreichs Vorbehalte gegen Krško wiederholte, die Einsetzung einer hochrangigen Expertenkommission, die ein gemeinsames Energiekonzept erörtern soll, unter Einbeziehung des Problems Krško. Bei den slowenischen Wahlen am 8. April erreichte das Oppositionsbündnis Demos die absolute Mehrheit. Die Grünen sind ein Bestandteil dieses Bündnisses. Bei den Parlamentswahlen erzielten sie als Einzelpartei knapp zehn Prozent, doch schafften sie es aus eigener Kraft einen der vier stellvertretenden Staatspräsidenten zu stellen. Ihr Einfluss auf die Politik in Laibach dürfte also nicht zu unterschätzen sein. Und so ist die Einigung des Demos auf eine Schließung von Krško bis Ende 1995, eine nicht wirklich überraschende Konsequenz des Wahlergebnisses.“

Bis heute ist das Kernkraftwerk Krško allerdings trotz etlicher Störfälle in den letzten Jahren, nach wie vor in Betrieb. Eben wurde die Nutzung für weitere 20 Jahre bis 2043 beschlossen.“

.

Schau Zurück: Die Ö3-Zeitreise vom 13. April 2022:
Tiger Woods ist jüngster Golfchampion

Norbert Ivanek ist der Ö3-Zeitreiseleiter:

Norb in Venice

Norbert Ivanek

Ö3-Redakteur Norbert Ivanek

Gefühlvoll wühlt er sich täglich durch knapp 55 Jahre Ö3-Archiv und findet Erstaunliches, Interessantes aber auch Überraschendes. Die Ö3-Zeitreise entführt dich in die Höhen und Tiefen des Lebens, in glückliche und traurigere Momente, in absolute Highlights und tiefschwarze Nullpunkte. Ö3 war und ist für dich immer mit dabei mitten im Geschehen und direkt am Puls der Zeit.

„Radio Holiday“ mit Andi Knoll, 14. April 2022 (NI)